Städte der Zukunft neu denken
veröffentlicht am: 10.12.2024Rund 250 Fachleute aus der Bau- und Immobilienwirtschaft waren der Einladung der Real Estate Lounge Fürth gefolgt, um in der "Grünen Halle" in Fürth über urbane Zukunftskonzepte zu diskutieren. Im Zentrum stand der Vortrag des führenden Zukunftsforschers Max Thinius, der Visionen präsentierte, wie Städte durch digitale Technologien und neue Lebensmodelle grundlegend transformiert werden können.
Veranstalter Jürgen Hübsch lud im Rahmen der Real Estate Lounge in den Fürther Südstadtpark ein. Das Architektenbüro Hübsch und Harlé befindet sich selbst seit 2017 dort in der „Grünen Halle“. Der Architekt und Städteplaner konnte zahlreiche Architekten, Projektentwickler, Makler, Investoren, Rechtsanwälte und weitere Experten aus der regionalen Immobilienbranche begrüßen. Die Real Estate Lounge Fürth bietet als Netzwerkveranstaltung stets Raum für Austausch, Inspiration und Diskussion zu aktuellen Themen der Stadtplanung und Immobilienentwicklung. Vorträge von namhaften Experten präsentieren dabei innovative Ideen und Visionen.
Zeitalter der Digitalität
Im November stand das Zeitalter der Digitalität im Fokus. Futurologe Max Thinius kritisierte das traditionelle "industrielle Denken" in Stadtplanung – mit klar getrennten Wohn-, Arbeits- und Einkaufszonen. Dieses Modell sei überholt und fördere Probleme wie das Sterben der Innenstädte. Stattdessen plädierte er für urbane Räume, die Lebens-, Arbeits- und Freizeitbereiche verschmelzen. Ein Beispiel aus Kopenhagen zeigt, wie innovative Ansätze aussehen können: Eine sechsspurige Straße wird begrünt und unterirdisch mit Serverräumen ausgestattet. Deren Abwärme hält dann wiederum Fahrradwege eisfrei.
Neue Technologien für lokale Lösungen
Thinius betonte außerdem die enormen Chancen der Digitalität, um Wertschöpfung zurück in die Regionen zu bringen. So könnten durch 3D-Druck Ersatzteile lokal produzieren werden, Handwerksbetriebe könnten digitale Vorlagen nutzen, um direkt vor Ort zu fertigen oder auch die Lebensmittelversorgung regionale Netzwerke nachhaltiger gestalten. Internationale Projekte wie die "Toyota Woven City" in Japan zeigen, wie Städte durch Automatisierung und smarte Netzwerke pendelfrei und lebensnah gestaltet werden können. Für Thinius gilt daher: Die Zukunft entsteht durch aktives Gestalten – digitale Technologien sollen Lebensqualität fördern, nicht nur Prozesse optimieren.
Mut zur Veränderung
Der Abend zeigte: Die Zukunft der Städte kann lebendiger, nachhaltiger und stärker auf den Menschen ausgerichtet sein – wenn die Gemeinschaft den Mut hat, alte Muster zu durchbrechen oder mit den Worten von Max Thinius: “Die Zukunft kommt nicht – wir gestalten sie! Und was sind wir froh, dass wir sie gemeinsam gestalten!“
Bildquelle(n): Hübsch + Harlé Architekten Stadtplaner