Meilenstein erreicht: Richtfest für das Projekt Holzhygge
veröffentlicht am: 15.12.2023Bis Ende 2024 entstehen 38 Mietwohnungen in Holzbauweise im Quartier Westwinkel, Fürth
Gemeinsam mit dem Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, der Ministerialdirigentin im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr Petra Kramer und dem Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Heilig Geist Fürth Norbert Ehrensperger feierte die ESW-Unternehmensgruppe mit ihrer Geschäftsführung Gerda Peter und Michael Soukup heute Richtfest für das Projekt Holzhygge im Westwinkel, Fürth. Dort entstehen in der Gabriel-Löwensteinund Otto-Wels-Straße aktuell 38 Mietwohnungen in reiner Holzbauweise. In diesen krisengebeutelten Zeiten Wohnraum zu schaffen, sei keine Selbstverständlichkeit mehr, betonte ESWGeschäftsführerin Gerda Peter gleich zu Beginn: „Doch als ESW nehmen wir unseren Auftrag sehr ernst.“ Davon beeindruckt zeigte sich Oberbürgermeister Dr. Jung. Das „Vorzeigeprojekt“ setze nicht nur bei der Nachhaltigkeit Maßstäbe, sondern sei auch im Zusammenhang des „gigantischen Projektes Westwinkel“ mit seinen insgesamt rund 200 Mietwohnungen, 45 Reihen- und Doppelhäusern, der Kindertagesstätte und der Heilpädagogischen Tagesstätte zu sehen: „Ich sehe in den nächsten Jahren in Fürth nichts, was das toppen würde. Es ist eines der größten Projekte in Fürth bisher in diesem Jahrhundert.“
Auch Ministerialdirigentin Petra Kramer, deren Behörde das Projekt Holzhygge im Rahmen des Holzbauförderprogramms unterstützt, betonte die Nachhaltigkeit des Projektes Holzhygge. Als Staatsregierung könne man immer nur für gute Rahmenbedingungen sorgen, erklärte Kramer, viele Verbesserungen seien hier im laufenden Jahr erzielt worden. „Doch es nützt nichts“, so Kramer weiter, „wenn wir nicht die Unternehmen dafür haben. Mit dem ESW haben wir immer wieder einen zuverlässigen Partner bei solchen Projekten.“ Das Holzbauförderprogramm zielt insbesondere auf den Aspekt der Fähigkeit des nachwachsenden Baustoffs Holz, CO2 zu binden, ab – so auch beim Projekt Holzhygge. Insgesamt werden durch das in den beiden Gebäuden verbaute Holz rund 1.200 Tonnen CO2 dauerhaft gebunden.
Nachhaltigkeit breiter gedacht
Bei der Nachhaltigkeit eines Projektes steht heute aber nicht nur der ökologischen Faktor im Fokus. Wie auch bei den vielfältigen Aspekten der ESG-Kriterien wird das Thema breiter gedacht. Aus diesem Grund lässt das ESW Holzhygge nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. zertifizieren und strebt das DGNB-Zertifikat im Goldstandard an. Beim Nachhaltigen Bauen werden alle Aspekte eines Bauprojektes über den kompletten Lebenszyklus einer Immobilie hinweg betrachtet: von der Produktion der ursprünglichen Baumaterialien bis zum Rückbauprozess. Gleichzeitig werden drei Dimensionen in den Blick genommen: die ökologische, die ökonomische und die soziale. Das Projekt dient auch dazu, aufzuzeigen, welche Nachhaltigkeitskriterien beim ESW standardmäßig für zukünftige Projekte übernommen werden können.
Holzhyyge: Ein Zuhause für alle Lebensphasen
Das Projekt Holzhygge soll Menschen in allen Lebensphasen ein Zuhause bieten. Durch die flexiblen Grundrisse sind die Wohnungen für eine langfristig Nutzung ausgelegt. Drei Viertel der Mietwohnungen sind komplett barrierefrei, die übrigen sind barrierearm. So wird Raum geschaffen für Integration, Inklusion sowie Interaktion von Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensumständen.
Das KfW 55-Gebäude wird versorgt durch ein Biogas-Blockheizkraftwerk, begrünte Dächer unterstützen das Mikroklima. Alle tragenden Bauteile sind aus FSC-zertifiziertem Holz. Die Wohnungen haben zwischen 50 und 75 Quadratmeter und verfügen über zwei bis drei Zimmer. Offene Holzdecken sorgen für ein angenehmes Raumklima und kompakte Baukörper für einen geringen Heizwärmebedarf. Die verbauten Wasserspararmaturen lassen nur 60 Prozent der üblichen Wassermenge durch, und die Badewannen senken durch ihr reduziertes Fassungsvermögen ebenfalls den Wasserverbrauch. Im Keller des neuen Holzbaus befinden sich ADFC-zertifizierte Stellplätze für Fahrräder und Bike Repair – leicht erreichbar über eine Rampe. Insgesamt liegt der Fokus im ganzen Quartier Westwinkel auf nichtmotorisiertem Verkehr. Mietergärten, Dachgärten, ELadesäulen und Stellplätze für Lastenräder im Quartier gehören ebenfalls zum Konzept.
Das Schlusswort führte ESW-Geschäftsführer Michael Soukup, der die Gelegenheit nutzte, allen Beteiligten zu danken, allen voran den Handwerkern. „Solche Projekte sind heute nicht möglich ohne Partner, die kreativ sind, die uns Vertrauen schenken und voll hinter dem Projekt stehen: von der Planung, über die Bauschaffenden und die Finanzierer, bis zu unserem Gesellschafter. Nur so bekommen wir es hin, auch in diesem investitionsfeindlichen Umfeld erfolgreich weiter machen zu können.“
Bis Ende 2024 sollen die neuen Mietwohnungen bezugsfertig sein.
esw.de
Bildquelle(n): ESW – Evangelisches Siedlungswerk