Lift statt Treppe
veröffentlicht am: 13.03.2024Treppen können bei Krankheit, altersbedingten Einschränkungen oder Behinderungen - sei es vorübergehend oder dauerhaft - zu einer ernsthaften Herausforderung werden, bei der jeder Schritt zu einem Kraftakt wird. Ein Treppenlift bietet hier eine sichere und zuverlässige Lösung, um mühelos von einer Etage zur anderen zu gelangen.
Den eigenen Alltag im vertrauten Zuhause zu verbringen, ist für viele Menschen im Alter ein großer Wunsch. Doch mit zunehmenden Mobilitätsproblemen können Treppen zu einer echten Herausforderung werden. Treppenlifte können hier für eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität sorgen. Sie ermöglichen es Menschen, weiterhin schnell, bequem und unabhängig alle Bereiche ihres Zuhauses zu erreichen.
Moderne Treppenlifte verfügen über Sicherheitsfunktionen wie Gurte, Sensoren und Notstopp-Vorrichtungen, die ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten. Durch die Installation eines Treppenlifts können Sie Ihre Unabhängigkeit und Privatsphäre im eigenen Zuhause bewahren, während Ihr gewohnter Lebensstil erhalten bleibt.
Planung
Treppenlifte lassen sich in Ein- als auch in Mehrfamilienhäusern problemlos einbauen. Die Preise variieren je nach Hersteller stark, daher ist es ratsam, sich umfassend beraten zu lassen. Es stehen unterschiedliche technische Ausführungen zur Verfügung, abhängig von den baulichen Gegebenheiten und individuellen Bedürfnissen. Kostenvoranschläge verschiedener Anbieter helfen dabei, die richtige Entscheidung zu treffen. Ein qualifizierter Techniker führt eine gründliche Begutachtung der Treppe durch, berücksichtigt dabei die Art, Abmessungen und den persönlichen Bedarf. Basierend auf dieser Grundlage erfolgt die Kostenberechnung für einen maßgeschneiderten Treppenlift, um eine optimale Passform und Funktionalität zu gewährleisten.
Scheuen Sie sich nicht, beim Anbieter nach einer Probefahrt zu fragen! Viele Firmen bieten Probefahrten in ihren Räumlichkeiten an, um sicherzustellen, dass eine optimale Lösung gefunden wird. Wichtig: Vergessen Sie nicht, sich über zusätzliche Wartungskosten sowie Notrufnummern für den Störfall zu informieren.
Funktion
Treppenlifte sind in verschiedenen Modellen erhältlich, die auf die individuellen Bedürfnisse und architektonischen Gegebenheiten des Hauses zugeschnitten werden können. Egal ob gerade oder kurvige Treppen, Innen- oder Außenbereich – die Auswahl an Treppenliften ist vielfältig und bietet für jede Situation eine passende Lösung. Grundlegend gibt es Treppenlifte in zwei Ausführungen: Sitzlifte und Plattformlifte. Ein Sitzlift bietet die Möglichkeit, bequem auf einem Sessel Platz zu nehmen, während bei einem Plattformlift eine herunterklappbare Plattform genutzt wird, auf der ein Rollstuhl seinen Platz findet. Letztere Variante benötigt aufgrund der Rampenfunktion etwas mehr Platz. Beide Versionen verfügen über eine integrierte Steuerung, sodass die Fahrt selbst gesteuert werden kann. Darüber hinaus sind oft auch zusätzliche Fernbedienungen verfügbar, um den Komfort zu erhöhen. Alle geprüften Treppenlifte sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, die die Fahrt sofort stoppen, wenn ein Hindernis erkannt wird. Sitzlifte sollten immer über Sicherheitsgurte verfügen, während Plattformlifte Mechanismen besitzen, die ein Wegrollen des Rollstuhls verhindern. Eine Notstromversorgung via Akku sorgt im Falle eines technischen Defekts, dass Sie sicher oben oder unten ankommen, bis der Notfallmonteur erscheint
Einbau
Der Einbau eines Treppenlifts ist unabhängig vom Treppenmaterial möglich, sei es Holz, Stahl oder Beton. Die eigentliche Installation beginnt mit der Anbringung von Schienen oder Schienensystemen entlang der Treppe. Diese dienen als Führung für den Treppenlift und gewährleisten eine sichere und reibungslose Fahrt. Bei geraden Treppen ist der Einbau unkomplizierter, während bei kurvigen Treppen individuell angepasste Schienensysteme erforderlich sind.
Die Montage erfolgt in der Regel innerhalb weniger Stunden. Insbesondere bei Mehrfamilienhäusern ist es wichtig, die geltenden Vorschriften zu beachten. Gemäß der DIN-Norm 18065 muss in Zweifamilienhäusern eine Treppenbreite von 80 cm begehbar bleiben, in größeren Gebäuden sogar 100 cm. Diese Brandschutzvorschriften und weitere erforderliche Genehmigungen können je nach Bundesland variieren. Es empfiehlt sich daher, beim zuständigen Bauamt nachzufragen, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.
Kosten
Im Vergleich zu Aufzügen sind Treppenlifte deutlich günstiger, selbst in Mehrfamilienhäusern. Interessanterweise besteht ein Rechtsanspruch auf den Einbau eines Treppenlifts. Unabhängig davon, ob Sie zur Miete wohnen oder im Wohneigentum leben, muss der Einbau vom Vermieter oder von der Wohneigentümergemeinschaft geduldet werden. Die Kosten für den Einbau sind jedoch in der Regel selbst zu tragen.
Was viele nicht wissen: Bereits ab Pflegestufe 1 übernimmt die Pflegekasse einen Zuschuss von 4.000 Euro für Anpassungsmaßnahmen, die die häusliche Pflege ermöglichen. Darunter fällt auch der Einbau eines Treppenlifts. Außerdem können Zuschüsse aus öffentlichen Geldern beantragt werden, meist wird der Einbau neben der Pflegekasse von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Je nach Wohnort können auch regionale Förderprogramme in Frage kommen.
Ein medizinisch notwendiger Einbau eines Treppenlifts kann auch steuerlich geltend gemacht werden. Wenn die Notwendigkeit eines Treppenlifts aus einem Unfall resultiert, können möglicherweise Berufsgenossenschaften, der Unfallverursacher oder Arbeitgeber zur Kostenerstattung verpflichtet sein.
Im Vergleich zu einem barrierefreien Umbau des gesamten Hauses stellen Treppenlifte eine kosteneffiziente Alternative dar. Die Installation erfolgt in der Regel schnell und unkompliziert, ohne dass größere Bauarbeiten erforderlich sind. Treppenlifte sind nicht nur technologische Innovationen, sondern vor allem Instrumente, die die Lebensqualität der Menschen verbessern. Sie ermöglichen Unabhängigkeit, Sicherheit und Komfort im eigenen Zuhause und tragen dazu bei, dass Menschen mit Mobilitätseinschränkungen weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Bildquelle(n): (oben) Photo by Daisy Daisy on stock.adobe.com, (Mitte) Photo by Pond Thananat on stock.adobe.com