Das Wachstumschancengesetz: Neue Chancen für Immobilieninvestoren?
veröffentlicht am: 11.04.2025
Die steuerlichen Rahmenbedingungen für Immobilieninvestoren haben sich mit dem Wachstumschancengesetz erheblich verändert. Insbesondere die Anpassungen bei der Abschreibung für Abnutzung (AfA) eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten für Käufer von Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien. Doch welche konkreten Auswirkungen hat dies auf den Nürnberger Immobilienmarkt?
Erhöhte Abschreibungssätze: Ein Impuls für Investitionen?
Eine der wesentlichen Änderungen betrifft die degressive Abschreibung für Neubauten, die nun mit einem Satz von 6 % anstelle der bisherigen 3 % linear angesetzt werden kann. Dies ermöglicht eine beschleunigte steuerliche Abschreibung in den ersten Jahren und verbessert somit die Liquidität der Investoren. Besonders für Projektentwickler und Käufer von Neubauten steigt dadurch die Attraktivität von Investitionen.
Zusätzlich wurde die reguläre lineare AfA für Wohngebäude von 2 % auf 3 % angehoben. Damit verkürzt sich die steuerliche Nutzungsdauer von 50 auf 33 Jahre, was sich direkt auf die Renditebetrachtung auswirkt. Gerade für langfristig orientierte Bestandshalter können sich hierdurch spürbare Effekte ergeben.
Für die Metropolregion Nürnberg, die durch eine hohe Wohnraumnachfrage bei gleichzeitig verhaltener Neubautätigkeit geprägt ist, könnte die Erhöhung der AfA einen Anreiz für neue Bauprojekte setzen. Bestandshalter wiederum können steuerliche Vorteile nutzen und ihre Investitionen effizienter strukturieren.
Allerdings sind die Effekte der Neuregelung stark standortabhängig. In Städten mit hohen Grundstückskosten, wie München, ist der Anreiz durch die erhöhte AfA begrenzt, da Grundstücksanteile nicht abgeschrieben werden können. Ebenso in strukturell schwächeren Regionen, in denen geringe Mietrenditen erzielt werden, könnten die steuerlichen Vorteile nicht ausreichen, um neue Bauvorhaben wirtschaftlich tragfähig zu machen.
Für den Nürnberger Markt hingegen, in dem das Ertragspotenzial hoch und die Grundstückskosten anteilig an den Gesamtkosten vergleichsweise moderat sind, entfaltet das neue Gesetz seine Wirkung. Hier kann die schnellere Abschreibung einen echten Impuls für Neubau-Aktivitäten setzen und die Marktdynamik positiv beeinflussen.
Fazit:
Handlungsbedarf für Eigentümer: Die neuen steuerlichen Anreize erfordern eine strategische Neubewertung für Eigentümer und Investoren. Wer bereits über eine Veräußerung oder Umstrukturierung seines Immobilienportfolios nachdenkt, sollte die neuen Rahmenbedingungen mit einem Steuerberater prüfen. Insbesondere für Eigentümer und potenzielle Investoren in Nürnberg, Fürth und Erlangen eröffnen sich durch die Reform attraktive Chancen.
Ob das Wachstumschancengesetz langfristig positive Effekte auf den Immobilienmarkt haben wird, bleibt abzuwarten – doch kurzfristig bieten sich für Investoren interessante Möglichkeiten, steuerliche Vorteile gezielt für ihre Strategie zu nutzen.
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