So machen Sie Ihr Zuhause altersgerecht
veröffentlicht am: 07.11.2024Mit zunehmendem Alter ändern sich die Ansprüche an das Wohnumfeld. Um Senioren ein selbstständiges und sicheres Leben zu ermöglichen, sind oft bauliche Anpassungen nötig. Diese erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern steigern auch den Komfort und die Lebensqualität.
Viele Menschen hegen den Wunsch auch im Alter frei und selbstbestimmt zu leben. Hierzulande sind aber viele Wohnungen noch nicht wirklich seniorengerecht gestaltet. Ein zentraler Aspekt des seniorengerechten Wohnens ist stets die Barrierefreiheit. Selbst kleine Barrieren wie Stufen oder Türschwellen können gefährlich werden. Abhilfe schaffen schwellenlose Übergänge. Ein Treppenlift erleichtert darüber hinaus den Zugang zu höheren Etagen, während Rampen und Hebeplattformen einen schwellenfreien Hauseingang ermöglichen. Für Barrierefreiheit benötigt es darüber hinaus breitere Türen, denn Rollstuhlfahrer oder Senioren, die auf einen Gehwagen angewiesen sind, benötigen Türen mit einer Mindestbreite von 90 cm, nur so bleibt ein einfaches Passieren weiterhin möglich.
Sicherheit im Badezimmer
Das Badezimmer ist häufig der gefährlichste Raum im Haus, hier ist schließlich die Rutschgefahr besonders hoch. Ein seniorengerechter Umbau kann das Risiko erheblich senken und zudem auch im Alter weiterhin Selbstständigkeit bei der Körperpflege garantieren. Rutschfeste Fliesen und strategisch angebrachte Haltegriffe in der Nähe von Toilette, Waschbecken und Dusche bieten Sicherheit. Der Ein- und Ausstieg in eine Badewanne ist oftmals ein riskantes Hindernis. Ebenerdige Duschen mit einem leicht zugänglichen Duschplatz sind eine hierfür die ideale Lösung, die Mindestgröße sollte hier bei 1,20m x 1,20m liegen, für Rollstuhlfahrer sogar bei 1,50m x 1,50m. Denken Sie außerdem an eine auf Seniorenhöhe angepasste Toilette – ideal ist eine Sitzhöhe zwischen 46 und 48 cm.
Ideale Küchenanpassungen
Auch die Küche kann an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. Hier geht es vor allem um die Erreichbarkeit und Sicherheit: Die Arbeitsflächen sollten unterfahrbar sein und so das bequeme Arbeiten im Sitzen ermöglichen. Zudem ist es ratsam, tiefe Schränke zu vermeiden und stattdessen Schubladen, Apothekerschränke oder leicht erreichbare Regale zu nutzen. Leicht zu bedienende Geräte mit klarer Beschriftung und gut sichtbaren Bedienelementen erleichtern den Alltag ungemein. Automatische Abschaltsysteme bei Herd und Backofen sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Sicherheit im gesamten Haus
Neben der Beseitigung von Barrieren und rutschigen Flächen gibt es viele weitere Maßnahmen, die die Sicherheit im Haus erhöhen können. Eine gute Ausleuchtung ist essenziell, um Stürze zu vermeiden. Bewegungsmelder und Nachtlichter können den Weg zu wichtigen Bereichen, wie Bad und Küche, sicherer machen. Außerdem sorgen moderne Hausnotrufsysteme dafür, dass in einer Notsituation schnell Hilfe gerufen werden kann.
Möbel mit angepasster Sitzhöhe und ergonomischer Form, wie beispielsweise Seniorensessel oder höhenverstellbare Betten, sorgen darüber hinaus für schnelle Erleichterung im Alltag und bieten zusätzlichen Komfort. Und auch eine moderne Haustechnik ist mehr als praktisch: Sprachsteuerungen zum Bedienen von Licht, Rollläden oder Haushaltsgeräten machen das Leben einfacher.
Fördermöglichkeiten
Seniorengerechte Umbauten sind meist recht kostenintensiv. Es gibt jedoch verschiedene staatliche Förderungen, die Hausbesitzer unterstützen. Zum einem bietet die KfW-Bank Förderkredite und Zuschüsse für Maßnahmen zur Barrierereduzierung im Wohnraum, zum anderen können bei einem anerkannten Pflegegrad Zuschüsse von bis zu 4000 Euro bei der Pflegekasse für bauliche Anpassungsmaßnahmen beantragt werden.
Seniorengerechte Umbauten im Haus sind essenziell, um im Alter selbstbestimmt und sicher leben zu können. Investieren Sie rechtzeitig in den Umbau und schaffen so eine Umgebung, die sich flexibel an Ihre aktuellen und künftigen Bedürfnisse anpasst.
Bildquelle(n): (beide) KALDEWEI