Anruf bei... Head of Finance Sachwert Capital Management GmbH

Anruf bei... Andreas Schröer

veröffentlicht am: 08.08.2024

Hallo Herr Schröer, schön, Sie zu unserem Telefoninterview begrüßen zu dürfen. Können Sie uns etwas über den Werdegang der Sachwert Capital Management GmbH erzählen?

Andreas Schröer: Die Sachwert Capital Management GmbH ist eine inhabergeführte, unabhängige Investment Manufaktur, die auf sachwertorientierte Geldanlagen spezialisiert ist. Wir beraten und verwalten Immobilien-Portfolios mit Schwerpunkt Wohnen und sind vertrauenswürdiger Partner für Wohnimmobilieninvestitionen. Unsere Kunden sind mittel- bis langfristig orientierte Anleger mit Schwerpunkt auf Privatpersonen, Stiftungen, Vermögensverwaltungen und Versorgungseinrichtungen. Des Weiteren betreuen wir eine eigene Familien-Stiftung sowie ein an der dt. Börse registriertes ETP, mit dem Wohnobjekte in deutschen Ober- und Mittelzentren finanziert werden.

  

Ihre Anlagephilosophie lautet: Vermögen sachwertorientiert und werthaltig investieren und es verantwortungsvoll zu managen. Wie gelingt Ihnen das?

Andreas Schröer: Als Single Family Office mit Sitz in Bayreuth und dem Head Office bei der Sachwert Capital Management GmbH bieten wir ein breites Portfolio von Denkmal-, Neubau- und Bestandsimmobilien an. Der Firmenname verkörpert daher ganz gut unsere Anlagephilosophie. Eine hohe Ertragsstabilität mit positiven Ergebnisbeiträgen ist für uns wichtiger als die kurzfristige Renditeoptimierung.

  

Was umfasst Ihr Portfolio?

Andreas Schröer: Unterteilt werden unsere Investitionen in ein Handelsportfolio mit 17 Objekten und ein Bestandsportfolio mit 11 Objekten. Das Handelsportfolio enthält Objekte bzw. Projekte, für die eine Veräußerungsabsicht besteht. Es soll bis Ende 2029 vollständig veräußert werden, wobei der Schwerpunkt der Verkaufsaktivitäten in den Jahren 2025 und 2027 liegen soll. Insgesamt beläuft sich das geplante Veräußerungsvolumen auf 110,35 Mio. €, woraus ein Rohertrag von 31,45 Mio. € erwartet wird. Als Proof of Concept können die geplanten Veräußerungen der letzten Jahre herangezogen werden, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Das Bestandsportfolio umfasst im Wesentlichen Wohnimmobilien mit einer vermietbaren Fläche von rund 11.500 qm. Bei einer erzielbaren Jahresmiete von 0,77 Mio. € ergibt sich eine Soll-Mietrendite von 5,1 % und konservative Marktwerte von dem 19,6-fachen der Jahressollmiete.

  

Wie funktioniert Ihr German Real Estate ETP?

Andreas Schröer: Unser eigenes Emissionshaus, die German Real Estate Capital S.A. in Luxemburg, ermöglicht Ihnen, in unsere börsennotierte Anleihe zu investieren. Profitieren Sie nicht nur von den Kostenvorteilen gegenüber Fonds mit Ausgabeaufschlägen, sondern auch von einem direkten und stabilen Cashflow aus Mietverträgen. Das ETP ist eine alternative, planbare und renditestarke Möglichkeit, in die Welt der Wohnimmobilien einzusteigen. Es handelt sich um ein festverzinsliches Wertpapier, das grundsätzlich mit einer klassischen Anleihe vergleichbar ist. Das ETP ist mit einem jährlichen Kupon ausgestattet und enthält darüber hinaus auf der Basis des attraktiven Anleihekurses eine Effektivverzinsung von ca. 10 % und liegt damit deutlich über der Nominalverzinsung.

  

Welche Vorteile bieten Sie den Anleihezeichnern?

Andreas Schröer: Die Emissionseinnahmen des German Real Estate ETP werden streng zweckgebunden ausschließlich für das Immobilien-Portfolio verwendet. Da schwerpunktmäßig marktgängige Wohnimmobilien finanziert werden, ist die Liquidierbarkeit hier besonders hoch. Zinsen für die Anleihen werden aus Miet- und Kaufeinnahmen generiert. Gemäß Verwendungszweck werden die aus der Emission des Wertpapiers erlösten Mittel schwerpunktmäßig in den Wohnimmobilienmarkt in Deutschland investiert. Es werden keine sogenannten weiche Kosten damit bezahlt, wie es bei vielen Mitbewerbern oder Fondsgesellschaften der Fall ist. Wobei hier insbesondere Wohnimmobilien in den B- und C-Standorten Ost- und Süddeutschlands im Fokus stehen.

  

Wie hat sich der Markt in den letzten Jahren verändert?

Andreas Schröer: In Deutschland fehlt Wohnraum, während sich die Baubranche in der Krise befindet. Denn Finanzierungs- und Baukosten haben den Neubau in Deutschland deutlich ausgebremst. Vom "Wohnungsbaugipfel" im Kanzleramt müssen stärkere Signale ausgehen. Viel zu wenig neuer und bezahlbarer Wohnraum entsteht. Immer mehr Immobilienentwickler haben ihre Neubauprojekte gestoppt. In der gesamten Branche wurde laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts in 2023 der Bau von gerade mal 200.000 Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Einbruch von 31,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert und sank damit erheblich.

  

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie aktuell in der Branche?

Andreas Schröer: Die deutsche Baubranche ist noch in der Krise, denn Aufträge werden storniert. 60 % der Unternehmen leiden an Auftragsmangel. Als Gründe werden aufgeführt: höheren Baukosten und höhere Zinsen. Wir gehen einen Schritt weiter und nennen als Gründe die schlechte wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und die enorme Unsicherheit durch wilde und wirtschaftlich unsinnige Ideen. Nun ist eine erste Entscheidung gefallen. Das EU-Parlament hat die neue Gebäuderichtlinie beschlossen. Kurzfassung: Kein Sanierungszwang für Hauseigentümer! Wir meinen, staatliche Vorgabe sind komplett sinnlos ohne wirtschaftliche Umsetzbarkeit. Wir sind für kluge, energetische Sanierungen, die den Energieverbrauch in Gebäuden senken sollen, wenn wirtschaftlich und technisch sinnvoll. Nur das abgestimmte Zusammenspiel von Länderebene bis zur Objektebene für Gebäudehülle, Gebäudetechnik und Anschlussmöglichkeiten für erneuerbare Energien und Wärme kann letztendlich eine sinnvolle nachhaltige Lösung bringen. Ein verlässlicher Rahmen für Investoren muss wieder her, Klarheit in der Förderlandschaft und eine sinnvolle Anwendung der deutschen Energieeffizienzpolitik.

  

Vielen Dank für das informative Gespräch!

  


Bildquelle(n): Sachwert Capital Management GmbH