Nürnberg zukunftsweisendes Wohnkonzept

Wohnprojekt REGEN406

veröffentlicht am: 29.01.2025

Ein bedeutender Meilenstein ist erreicht: Das Wohnprojekt "REGEN406" in Nürnberg hat erfolgreich die erste Hürde genommen. Der Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit hat am 22. Januar entschieden, das Grundstück in der Regensburger Straße 406 im Erbpachtmodell an das Wohnprojekt REGEN406 zu vergeben. Diese Entscheidung markiert den Startschuss für ein zukunftsweisendes Wohnkonzept, das Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Vielfalt in den Fokus rückt.

  

Eine Alternative zur isolierten Kleinfamilienstruktur

Das Wohnprojekt REGEN406 bietet eine innovative Alternative zu herkömmlichen Wohnmodellen, insbesondere für Familien. Statt ins Eigenheim am Stadtrand zu ziehen, finden hier Familien mit Kindern eine gemeinschaftlich organisierte Umgebung, die ihren Bedürfnissen gerecht wird. Derzeit besteht die Gruppe aus 14 Erwachsenen, 7 Kindern und einem Hund. Weitere Wohneinheiten sind noch zu vergeben. "Unser Ziel ist es, ein Zuhause zu schaffen, das Gemeinschaft und Nachhaltigkeit miteinander verbindet – und zugleich eine echte Alternative zum Eigenheim bietet", erklärt Lena Endres (Projektgruppe).

  

Innovative Grundrisse und Gemeinschaftsflächen

Die geplanten Wohnräume heben sich durch innovative Grundrisse ab. Im Mittelpunkt stehen großzügige Gemeinschaftsflächen, darunter große Gemeinschaftsküchen, während die einzelnen Wohnungen nur mit Kleinküche ausgestattet sind. "Das Wohnkonzept liegt irgendwo zwischen einer Wohngemeinschaft und einem klassischen Hausprojekt", beschreibt Benedikt Buchmüller (Projektgruppe, Architekt). "Es ist ein Experiment, das Offenheit und Zusammenarbeit erfordert, aber auch viele Chancen bietet."

  

Erbpacht als Zukunftsmodell

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist das Erbpachtmodell. "Es ist uns wichtig, dass Städte wie Nürnberg ihre Flächen behalten und langfristig nachhaltig bewirtschaften können", erklärt Ines Falter (Projektgruppe). Durch die Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg wird es der Gruppe ermöglicht, das Grundstück langfristig zu nutzen und eigenständig zu gestalten, ohne dass die Stadt das Eigentum am Grund verliert.

  

Nachhaltige Sanierung unter Denkmalschutz

Das denkmalgeschützte Gebäude, entworfen von Albert Speer, wird nachhaltig und ressourcenschonend saniert. Zwei Architekten und ein Zimmerer aus der Projektgruppe bringen ihre Expertise ein, um eine Sanierung nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip zu realisieren. Ziel ist es, möglichst viel Bestehendes zu erhalten und Neues recycelbar zu gestalten. "Wir stehen noch am Anfang, aber wir sind entschlossen, ein nachhaltiges Konzept umzusetzen, das Denkmalschutz und moderne Anforderungen vereint", so Jonas Urbasik (Projektgruppe, Architekt).

  

Geschichte als Herausforderung und Chance

Das Haus ist das letzte ungenutzte Gebäude einer Reihe, die in der NS-Zeit entstanden ist. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes ist für das Projektteam von großer Bedeutung. Gleichzeitig ist es Teil einer lebendigen Nachbarschaft, die durch Eigeninitiative und Engagement geprägt ist. "Wir freuen uns darauf, Teil dieser besonderen Gemeinschaft zu werden und die bewegte Vergangenheit des Gebäudes aktiv aufzuarbeiten", betont Charlotte Haas (Projektgruppe).

  

Finanzierung durch Direktkredite

Ein zentrales Element der Projektfinanzierung ist die Unterstützung durch Direktkredite. Diese ermöglichen es Privatpersonen, gezielt in das Wohnprojekt zu investieren und dabei einen Beitrag zur Realisierung eines sozialen und nachhaltigen Lebensraums zu leisten. "Direktkredite sind für uns eine wichtige Säule, um unser Vorhaben unabhängig, bezahlbar und gemeinschaftsorientiert umzusetzen," betont Konrad Ehelebe (Projektgruppe).

  

Nächste Schritte und Beteiligungsmöglichkeiten

Mit der Erbpachtentscheidung steht der Weg für die nächste Planungsphase offen. Aktuell wartet das Team auf die Rückmeldung zur Bauvoranfrage. Die Sanierungsarbeiten sollen in den kommenden Monaten beginnen. Interessierte und Unterstützer:Innen können sich über die Webseite https://www.regen406.de/ umfassend informieren und direkt Kontakt aufnehmen.

  


Bildquelle(n): REGEN406