Nürnberger Investmentmarkt für Immobilien setzt erstmals über eine Milliarde Euro um
veröffentlicht am: 12.03.2018
Der „Marktbericht Investment Nürnberg 2018“ belegt: Das Transaktionsvolumen für Immobilien überschritt 2017 erstmals die Milliardengrenze. Treiber waren niedrige Zinsen, große Einzelhandelsinvestments und die Vorteile, die Nürnberg überregionalen Großinvestoren bietet. Erstellt wurde der Marktbericht bereits zum vierten Mal von der in Nürnberg ansässigen Immobilienberatung Küspert & Küspert. Als Partner war erneut die Sparkasse Nürnberg dabei. Erstmalig fließen die von Küspert & Küspert erhobenen Daten auch in eine eigene, zeitgleich erscheinende Publikation der Stadt Nürnberg ein.
Wolfgang Küspert erklärt sein Engagement für die jährliche Marktanalyse so: „Die Nachfrage nach Investments in prosperierende, gesunde Standorte wie Nürnberg steigt bundesweit überproportional, somit auch das Bedürfnis nach fundierten Marktdaten.“ Auch für ihn und seine Berater zahlt sich die Analysearbeit aus: „Das enorme Interesse ermutigt uns, unsere Marktforschung weiter auszubauen.“
Für Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas ist das starke Interesse von Großinvestoren keine Überraschung: „Als High-Tech-, Produktions- und moderner Dienstleistungsstandort mit hervorragender Anbindung und Kernkompetenzen in wichtigen Zukunftsbranchen bietet Nürnberg für Unternehmen und Investoren beste Bedingungen. Gemessen an seiner Wirtschaftsleistung zählt Nürnberg zu den Top Ten der größten deutschen Städte. Die Zeichen stehen auf Wachstum, ich erwarte weiterhin eine positive Entwicklung. In Nürnberg verbinden sich wirtschaftliche Stärke mit hoher Lebensqualität.“
Marktbericht nennt Käufer und Verkäufer
Das im bundesweiten Vergleich als B-Stadt bezeichnete Nürnberg ist im Fokus der Großanleger. Bei 53,6 Prozent der Käufer handelt es sich um offene oder geschlossene Immobilienfonds. Grund dafür sind das geringe Objektangebot in den A-Städten und die dort niedrigen Renditen. Mit 30,9 Prozent stellen Projektentwickler und Bauträger die zweitgrößte Investorengruppe. Privatanleger und Stiftungen engagieren sich zu 10,0 Prozent. Banken, Versicherungen und weitere Investoren machen 5,4 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Doch auch in Nürnberg wird das Angebot knapp und die Renditen sind im Sinkflug. Im City-Bereich liegen sie mit 4,65 Prozent erstmals unter der 5 Prozent-Marke.
Bei den Verkäufern bestimmen zu 90 Prozent Fondsinitiatoren, Projektentwickler und Privatanleger den Markt. Deutlich ist: Immobilienbesitzer wollen von Gewinnmitnahmen profitieren: Sie sind zunehmend bereit, sich von großen Immobilien zu trennen.
Engagement von Großanlegern beeinflusst Rangfolge der Asset-Klassen
Die Dominanz der institutionellen Anleger spiegelt sich auch in der Art der Immobiliengeschäfte wider. Es geht um große Objekte und hohe Summen: Union Investment erwarb das Einkaufszentrum Mercado von einem Immobilienfonds der Credit Suisse; das Karstadt-Haus an der Lorenzkirche und der City-Point wechselten den Besitzer. Der Marktbericht zeigt die Auswirkungen dieser Transaktionen auf die Asset-Klassen: Durch den Mercado-Deal stieg der Umsatz bei Einzelhandelsimmobilien enorm (313,0 Millionen Euro). Nach den Büroimmobilien (375,0 Millionen Euro) nehmen sie den zweiten Platz ein. An dritter Stelle stehen Wohnimmobilien (229,7 Millionen Euro). Darauf folgen Grundstücke (112,0 Millionen Euro) und Industrie- und Logistik-Objekte (49,8 Millionen Euro).
Küspert & Küspert baut langfristig Daten über den Immobilienmarkt Nürnbergs auf Laut Jürgen Hausmann, Leiter Investment bei Küspert & Küspert, stammen die Basisdaten der Erhebung aus der laufend aktualisierten Transaktionsdatenbank. Zusätzlich wurden 600 anonymisierte Fragebögen an Marktteilnehmer versendet. Besonders stark profitierte man in diesem Jahr von persönlichen Interviews.
Immobilienmarkt Nürnberg: Ausblick 2018
Nach Einschätzung der Sparkasse Nürnberg wird sich der Nürnberger Immobilienmarkt 2018 ähnlich dynamisch entwickeln. Im Zinsbereich verdichten sich zwar Anzeichen für eine Steigerung am langen Ende, aber immer noch auf niedrigem Niveau. Die Sparkasse Nürnberg rechnet daher eher mit einer Seitwärtsentwicklung der Kaufpreise. „Anzeichen für eine Immobilienblase sehe ich nicht, da der Markt auch von einer stabilen Flächennachfrage profitiert“, sagt Roland Burgis, Stv. Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Nürnberg.
www.kuespert-kuespert.de