Gartentraum am Reihenhaus
veröffentlicht am: 12.06.2023Im Vergleich zum freistehenden Haus sind Baukosten und Energieverbrauch niedriger, die Wohnfläche kompakt und dennoch ausreichend. Allerdings haben Reihenhäuser den Nachteil eines begrenzten Gartenbereichs. Schmal und langgestreckt, Seite an Seite zu den Nachbargärten und einsehbar von Nachbars Balkon aus – nicht gerade die idealen Voraussetzungen für eine kreative Gartengestaltung. Doch mit passenden Ideen und geschickter Planung kann ein Reihenhausgarten zu einer wahren Oase werden!
Im Garten gilt der gleiche Grundsatz wie bei der Raumgestaltung: Ist der Raum begrenzt, kommt es auf eine attraktive und funktionale Einteilung an, eine Beschränkung aufs Wesentlich sorgt für eine klare Linie. Um in schmal gezogenen Gärten individuelle und intime Bereiche zu schaffen, sollte man die Fläche in verschiedene optische Zonen aufteilen und dabei einem Gartenstil treu bleiben. Eine detaillierte Planung im Vorfeld hilft, um den wenigen Platz bestens zu strukturieren und maximale Abwechslung zu schaffen.
Optische Tiefenwirkung schaffen
Um die geringe Fläche optisch größer wirken zu lassen, sollte die Tiefenwirkung maximiert werden. Das erreicht man, wenn man verschiedene Ebenen und abgegrenzte Bereiche schafft. Bäume, Sträucher und Stauden sollten daher am besten nach Höhe und Breite räumlich gestaffelt angeordnet werden. So bleibt bei der Gartenansicht der Blick nicht in der ersten Pflanzreihe "hängen", sondern kann über die verschiedenen Pflanzen und Ebenen wandern. Die Sicht wird so in die Tiefe des Gartens gelenkt, was den Garten optisch größer wirken lässt.
Höhenunterschiede im Garten schaffen Tiefe und erzeugen einen räumlichen Effekt. Einzelne Bereiche, wie Kräuterecke, Grillplatz oder Liegefläche, lassen sich hervorragend mit Kieselwegen oder einzelnen Steinplatten abgrenzen. Auch unterschiedliche Bodenbeläge verstärken die optische Abgrenzung. Diese optischen Grenzen lassen den Garten größer und vielfältiger wirken. Während Lichtquellen entlang der Wege den Weg in der Nacht weisen, bringt punktuelle Beleuchtung die Vegetation spielerisch ins richtige Licht.
Wasser übt eine besondere Faszination auf die Sinne aus. Fließend, rauschend, sprudelnd, plätschernd oder murmelnd, Wasser bereichert jeden Garten um Geräusche, die zum Hinhören und zum Entspannen einladen. Das nasse Element kann in allen möglichen Größen und Formen, durch kleine Teiche, Brunnen, Wasserbecken oder einen Topf mit Seerose, als Gestaltungselement umgesetzt werden.
Vertikale Gärten nutzen
Reihenhausgärten bieten oft wenig Privatsphäre, insbesondere wenn die Gärten direkt aneinandergrenzen. Flächiger Sichtschutz aus Holz- oder Kunststoff sorgt hier zwar für mehr Intimität, wirkt aber auf der schmalen Fläche erdrückend. Abhilfe schaffen hier berankte Sichtschutzgitter. Ob Efeu, Blauregen, Rosen oder Clematis – Rankpflanzen schaffen eine grüne und angenehme Atmosphäre, dienen als Sichtschutz ohne zu beengen.
Hecken als Gartenbegrenzung haben bei Reihenhausgärten den Nachteil, dass sie viel Platz benötigen. Laut Baugesetz dürfen Hecken und Sträucher bis zu einer Höhe von 2m nicht näher als 50 cm an die Grundstücksgrenze gepflanzt, Bäume sogar mit 2m Abstand zur Grenze gesetzt werden. Die schmale Gartenfläche, von oftmals nur 5 bis 7m Breite, wird so noch weiter verengt. Groß- und mittelkronige Bäume sind daher ungeeignet und auf ausufernde Pflanzen sollte gänzlich verzichtet werden. In Gruppen gepflanzte Stauden, Ziergräser, schmale, säulenförmige Bäume, wie punktuell gesetzter Buchsbaum oder Bambus, sind hier die richtige Wahl. Bei begrenztem Platzangebot sind darüber hinaus vertikale Gärten eine ausgezeichnete Möglichkeit, Grünflächen zu schaffen. Spezielle vertikale Pflanzsysteme ermöglichen es, Blumen, Kräuter oder Gemüse anzubauen, ohne viel Bodenfläche zu beanspruchen.
Ort der Entspannung
Betrachten Sie den Garten als eine Erweiterung des Wohnraums: Ein Raum für kleine Fluchten aus dem Alltag. Mit einer gemütlichen Sitzecke, platzsparenden Möbeln wie verschieden hohe Blumentöpfe sorgen – in Ihren persönlichen Garten(t)raum – für dekorative Abwechslung und Blütenpracht.
Bildquelle(n): (oben) Talking Tables, (Mitte) Sina Ettmer – stock.adobe.com