Ein Anruf bei Frank Leonhardt
veröffentlicht am: 14.02.2014
Herr Leonhardt, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das RE/MAX-Jahr 2013 zurück?
Wir haben stark expandiert, mit neuen Büros und neuen Mitarbeitern. Zwischenzeitlich sind wir im Verbund ca. 35 Makler in 8 Büros in der Region. Trotz dieser umfassenden Basisarbeit und einem für Immobilienmakler nicht einfachen Marktgeschehen konnte das Geschäftsjahr auch wirtschaftlich sehr erfolgreich gestaltet werden, daher können wir durchaus zufrieden zurückblicken. Die soeben erhaltene Auszeichnung zu Bayerns Büro des Jahres 2013 bestätigt unser Tun und ist der Lohn für ein tolles Teamwork.
Was genau findet der Besucher im Haus der Immobilie (»HdI«) in Stein?
Die Geschäftsstelle des BVFI (Bundesverband für die Immobilienwirtschaft), ein Sachverständigenbüro für Immobilienbewertung und Bauschadensbegutachtung, das RE/MAX Maklerbüro, eine baubiologische Beratungsstelle, die GENO-Wohnbaugenossenschaft und das Bauträgerunternehmen Kehrberger Kreativbau. Dazu gibt es ein umfassendes Partnernetzwerk mit Anwälten, Architekten, Handwerkern, Bauunternehmen etc. Eine Immobilienbibliothek befindet sich im Aufbau.
Kurzum: Der Besucher bekommt auf jede Frage rund um Immobilien eine Antwort, ganz gleich ob er nur schnell ein rechts-sicheres Mietvertragsformular benötigt, einen bestimmten Handwerker oder die Bewertung seiner Immobilie, und das sogar samstags.
Wie ist die Idee entstanden, gemeinsam mit anderen Unternehmen aus der Immobilienbranche eine solche zentrale Anlaufstelle zu eröffnen?
Ziel des Ganzen ist die Möglichkeit, Menschen bei allen Fragen rund um Bauen, Wohnen und Immobilien objektiv beraten und informieren zu können, ganz gleich, ob Eigentümer oder Mieter, ob Bauherr oder Wohnungssuchender. Die Menschen haben immer weniger Zeit und brauchen einfach eine umfassende Beratungsleistung aus einer Hand.
Wie kommt dieses Konzept bisher bei den Kunden an?
Das Haus der Immobilie in Ansbach existiert nun seit einem knappen Jahr und wird immer besser angenommen. In Stein haben wir erst Ende 2013 eröffnet und es noch nicht beworben. Daher ist der Bekanntheitsgrad außerhalb Steins noch nicht allzu groß und noch einige Aufklärungsarbeit erforderlich. Nach und nach wird sich auch diese Beratungsstelle etablieren.
Sie sind ja gleichermaßen in Ansbach und in der Nürnberger Gegend aktiv. Wie unterscheidet sich der Immobilienmarkt in diesen beiden Regionen?
Generell gilt der Immobilienmarkt in der Metropolregion als ziemlich ausgeglichen, Überhitzungseffekte wie in München oder Hamburg sucht man hier vergeblich.
Allerdings hat der derzeit stark nachfrageorientierte Markt zu deutlichen Preissteigerungen sowohl bei Mieten, als auch bei Kaufobjekten geführt, und das in der Nürnberger und Fürther Region deutlich stärker als in Ansbach. In Nürnberg und Fürth führte das in letzter Zeit teilweise dazu, dass manche Objekte, auch trotz deutlich eingeschränkter Qualität, problemlos zu vermarkten waren. Dies war in Ansbach so nicht zu beobachten.
Einiges hat sich in Ansbach zuletzt in der Stadtentwicklung getan. Nach einigen Jahren geringer Bautätigkeit hat es wieder mehrere interessante Projekte gegeben, nicht nur Studentenwohnungen, sondern auch hochwertigen zentrumsnahen Wohnungsbau. Das wird auch noch einige Jahre so weitergehen, in Nürnberg dagegen sind vernünftige Wohnbaugrundstücke schon rar geworden.
Mit welchen Plänen sind Sie ins neue Jahr gestartet?
Auf dem Programm steht der weitere Ausbau des RE/MAX Netzwerks in der Metropolregion und die Stärkung der Marke. Immerhin handelt es sich um die weltweite Nr. 1 in der Immobilienwirtschaft mit den meisten verkauften Immobilien. Das wird hier bislang noch viel zu wenig wahrgenommen. Außerdem wird es darum gehen, den Bekanntheitsgrad der beiden »HdIs« zu erweitern.
Können Sie uns eine Prognose dazu geben, welche Herausforderungen die Immobilienbranche 2014 erwarten?
Ein einzelnes Jahr ist in der Immobilienbranche eigentlich ein zu kleiner Betrachtungszeitraum. Für Immobilienmakler wird es von entscheidender Bedeutung sein die von der neuen Bundesregierung noch zu verabschiedenden Gesetze richtig zu interpretieren und sinnvoll umzusetzen. Mittelfristig ist es eine zentrale Aufgabe der Immobilienbranche bezahlbaren Wohnraum in vernünftigen urbanen Lagen zu schaffen bzw. zu erhalten.
Wie und wo genießen Sie am liebsten die kalte Jahreszeit?
Wenn es die Zeit zulässt, ziemlich klassisch: Zuhause mit der Familie, beim Skifahren in den Alpen oder beim Lieblingsitaliener.