Wohnungsmarktprognose 2030

veröffentlicht am: 09.09.2015

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat eine detaillierte Prognose über die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die Wohnflächennachfrage und den Neubaubedarf in Deutschland veröffentlicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Wohnflächennachfrage trotz bereits sinkender Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 bundesweit im Durchschnitt noch zunehmen wird. Dies liege vornehmlich an der weiterhin wachsenden Anzahl an Haushalten in Deutschland. Während vor allem ländliche Regionen in den kommenden Jahren einen deutlichen Bevölkrungsrückgang verzeichnen werden, würden die Metropolen sowie zahlreiche kleinere Groß- und Universitätsstädte weiter wachsen.

Die Autoren weisen darauf hin, dass diese regionalen Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung unmittelbar als starke Abweichungen bei der zukünftigen Wohnflächennachfrage wiederzufinden sind. Die Prognose-Rechnung für Deutschland wurde für jede der 96 vom BBSR definierten Raumordnungsregionen durchgeführt. In knapp 80 Prozent dieser Regionen werde die Nachfrageveränderung bis zum Jahr 2030 positiv ausfallen. Quantitativ ausgedrückt werde die Wohnflächennachfrage bis 2030 um rund 7 Prozent auf 3,5 Mrd. Quadratmeter zunehmen.

Für Vermieter ist dabei von besonderer Bedeutung, dass der gesamte Nachfragezuwachs ausschließlich durch selbstnutzende Eigentümerhaushalte generiert wird. Die Wohnflächennachfrage von Mietern wird im gleichen Zeitraum mit einem Minus von 4,9 Prozent bereits rückläufig sein. Lediglich in den wirtschaftlich starken Groß- und Universitätsstädten mit wachsender Bevölkerung sei noch mit wachsender Mietwohnungsnachfrage zu rechnen.

Nach den Berechnungen der Wohnungsmarktexperten beläuft sich der Neubaubedarf für das gesamte Bundesgebiet bis 2030 im Mittel auf 230.000 Wohnungen pro Jahr. Bis 2020 wird mit einem Bedarf von ca. 272.000 neuen Wohnungen jährlich gerechnet. Langfristig soll der Neubaubedarf gegen Ende des Prognosezeitraums unter die Marke von 200.000 Wohnungen zurückgehen.

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