Rothenburg ob der Tauber

veröffentlicht am: 17.11.2018

Mit ihren fast 11 000 Einwohnern darf sich Rothenburg rühmen, die vielleicht bekannteste Kleinstadt Deutschlands zu sein. Millionen von Besuchern lassen sich vom einmaligen Zauber dieser Stadt mit ihrer märchenhaften Silhouette und der romantischen mittelalterlichen Architektur jedes Jahr gefangen nehmen. Ein Spaziergang durch die engen Gassen der Stadt ist wie ein Blättern in einem dicken Geschichtsbuch – nur nicht so langweilig, denn deutsche Geschichte begegnet dem Gast auf Schritt und Tritt.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Rothenburg die „Empfangsstube Bayerns“ genannt wird. Auch als fränkisches Jerusalem wird es aufgrund seiner Lage oberhalb der Tauber gern bezeichnet. Bilder von Rothenburg ob der Tauber sind neben Sehenswürdigkeiten wie dem Kölner Dom, dem Schloss Neuschwanstein oder auch dem Brandenburger Tor zu finden – für Deutschland als Reiseland. Die mittelalterlichen Mauern und Türme der kleinen Tauberstadt sind weltbekannt. Die prächtigen Renaissancefassaden, kleinen Gässchen und verwunschenen Winkel faszinieren heute mehr denn je. Die tausendjährige Geschichte Rothenburgs verbindet sich mit der Idylle einer kleinen Stadt und ihrer Weltoffenheit zu einem einzigartigen Charme. Eine romantische Auszeit von der ruhelosen Gegenwart kann hier gefunden und genossen werden. Es gibt wohl kaum eine andere Stadt dieser Größe, in der sich so viele Menschen aus allen Kontinenten begegnen.

Romantische Weltstadt

Der besondere Reiz dieser mittelalterlichen Stadt liegt im spannenden Gegensatz zwischen Leben in der romantischen Umgebung und der Internationalität und dem modernen Komfort einer Tourismusstadt heutiger Prägung. Man muss dies einfach erlebt haben. In erster Linie gilt Rothenburg ob der Tauber für viele Besucher als Inbegriff des Mittelalters. Hier braucht der Gast keine große Vorstellungskraft, um in vergangene Zeiten einzutauchen. Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf, das Mittelalterliche Kriminalmuseum, der Turmweg und die Nachtwächterführung zählen zu den Höhepunkten bei einem Besuch in der Tauberstadt.



Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie dem mächtigen Rathaus der Stadt, dem Burggarten oder dem Plönlein besticht die Stadt aber auch fortlaufend durchs Jahr mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm. Ob Rothenburger Frühlingserwachens, dem Historischen Festspiel 1631 „Der Meistertrunk“, das Taubertal Open Air Festival oder dem Rothenburger Reiterlesmarkt – in Rothenburg ob der Tauber wird es einem als Gast ganzjährig bei historischen, kulturellen und musikalischen Veranstaltungen sicherlich nie langweilig.

Eintauchen in Grimms Märchenwelt

Es war einmal in Rothenburg ob der Tauber... Seit 2012 wird es jeden November in Rothenburg ob der Tauber wahrlich märchenhaft: Während des Rothenburger Märchenzaubers entführen Gästeführer, Leseabende, Konzerte, Ausstellungen und Fairy Tales Slams in die geheimnisvolle Welt von Sagen, Legenden und Märchenfiguren. Und welch anderer Ort wäre wohl dazu besser geeignet als die romantische Altstadt von Rothenburg ob der Tauber, um so manches Märchen wahr werden zu lassen. Mit Klassikern der Gebrüder Grimm wartet der Rothenburger Märchenzauber in diesem Jahr auf: Der Froschkönig, Frau Holle und das Rumpelstilzchen treffen sich in der Tauberstadt bei märchenhaften Stadtführungen, Theaterstücken, Lesungen und klassischen Konzerten vom 2.11. bis 11.11. Die ganze Woche über führt das Programm in der mittelalterlichen Altstadt sowie in der Konzerthalle von Kunst Kultur Korn in die zauberhafte Welt der Märchen. Höhepunkte sind in diesem Jahr das Konzert der Kammerphilharmonie St. Petersburg am 9. November (um 19 Uhr bei Kunst Kultur Korn) sowie die schauspielerische Lesung „Grimm³: Die Geschichte der Gebrüder Grimm von und mit Markus Grimm“ am 2. November (20 Uhr, Städtischer Musiksaal). Die Kammerphilharmonie interpretiert Meisterwerke klassischer Musik auf kindgerechte Art – mit Kompositionen von Tschaikowski, Johann Strauss oder Cesar Cui. An ein erwachsenes Publikum richtet sich Markus Grimm, er portraitiert seine Namensvettern in 90 Minuten ganz persönlich: als Menschen mit alltäglichen Sorgen und großen Plänen.

Zauberhaftes Programm für groß und klein

Ein kindgerechtes Erlebnis und echten Dauerbrenner stellen die kostenfreien Märchenverführungen durch Rothenburg ob der Tauber dar, die täglich (bis auf den 3.11.) durch die Tauberstadt führen. Das beginnt mit dem „Rumpelstilzchen“ Nico Seifert, das am Freitag (2.11., außerdem am 8.11.) ab 17.30 Uhr zum Auftakt auf der Terrasse des Hotels Reichsküchenmeister sein Unwesen treibt (Treffpunkt zur Führung ist der Marktplatz). Mit „Es war einmal…“ beginnt Claudia Brand sicherlich ihre sonntäglichen Familienführungen (4.11. und 11.11., ab 15 Uhr), die vom Marktplatz durch die Stadt führen – dabei wartet an jeder Ecke ein Märchen. Am 5.11. gehen Günter und Düsel ab 17.30 Uhr vom Marktplatz aus auf ihre jährliche Märchentour. Die beiden Esel von Stephan Berger sind bei Kindern der Renner, Heike Maltz liest beim Gang durch Rothenburg die dazu passenden Erzählungen. Am Dienstag berichtet Pfarrer Oliver Gußmann in der Franziskanerkirche vom „Wasser des Lebens“ – ein mystisches Erlebnis für Erwachsene (17.30 Uhr ab Marktplatz). Ebenfalls an Erwachsene richtet sich das etwas grausige Stück „Der Meisterdieb“ von Florian Huggenberger, das am 7.11. ab 17.30 Uhr vom Marktplatz gen ehemaliges Rothenburger Stadtgefängnis führt. In „Frau Holle – neu aufgeschüttelt“ bringen Schüler des Rothenburger Reichsstadt-Gymnaisums die Erzählung in die Gegenwart (10.11, Marktplatz ab 17.30 Uhr). „Frau Holle – neu aufgeschüttelt“ gibt es auch als Theaterstück am 9.11. (10 Uhr im Städtischen Musiksaal): Als unterhaltsames Werk umgestaltet und eigenständig inszeniert, sind Bezüge zur Gegenwart und aktuellen gesellschaftlichen Situation beabsichtigt. Die Erzähltheater „Tischlein deck dich…“ und „Der Froschkönig“ für Kinder (ab 5 Jahren) warten am 3.11. ab 16 Uhr und am 7.11. ab 15.30 Uhr in der Stadtbücherei auf die Besucher – und zwar japanisch angehaucht: Kamishibai nennt sich jene Form des Theaters, das mit Papierfiguren die Geschichte nachstellt. Wer neben dem Geschichten hören auch noch selbst aktiv werden will, ist am 4.11. und 11.11. im Hegereiterhaus bei „Monstera, Königin im Kürbisland“ und „Missmut und Wohlgemut (beide ab 11 Uhr) sowie am 8.11. in der Bäckerei Striffler bei „Sterntaler“ (ab 17 Uhr) genau richtig – basteln und backen stehen hier im Fokus.

Unterhaltung für Erwachsene bieten die Rothenburger Hans-Sachs-Spieler mit ihren Märchenhaften Schwänken im kleinen und feinen Theater am Burgtor am 9.11. (ab 20 Uhr) sowie das Hotel Eisenhut mit dem Pianoabend „Verträumte Melodien“ am 10.11. (ab 18.30 Uhr).

Weitere Programmpunkte und Informationen finden Sie unter: www.rothenburg.de

Quelle: Rothenburg Tourismus Service
Fotos: Rothenburg Tourismus Service, Pfitzinger; Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg