Ratgeber Heizsystem – Informationen zu Solar, Gas, Wärmepumpen und Öl
veröffentlicht am: 22.12.2015
Dank der Niedrigzinsen hält der Bauboom weiterhin an. In ganz Deutschland wird neu gebaut, um von den günstigen Bedingungen zu profitieren. Eine elementare Frage, die zuvor geklärt werden muss, betrifft die Wahl des Heizsystems. Soll Öl oder Gas verwendet werden, oder ist stattdessen eine Wärmepumpe angestrebt? Wäre Solar möglichweise die bessere Wahl? Fragen, die sich Bauherren stellen müssen. Denn ab 2021 müssen neue Immobilien dem Niedrigstenergiegebäudestandard entsprechen. Wer sich für die falsche Lösung entscheidet, könnte unter Nachteilen leiden. Dieser Ratgeber fasst die groben Fakten zu den vier genannten Systemen zusammen und informiert über die Vor- und Nachteile.
1. Solaranlagen
Heizen mit der Kraft der Sonne. Eine Idee, die weltweit Anklang findet. Generell wird unter dem Begriff Solarthermie die Umwandlung der Energie der Sonne in Wärme verstanden. Um rund 60 Prozent des Warmwasserbedarfs für ein Jahr über Sonnenenergie bereitzustellen, muss die Kollektorfläche pro Person zwischen ein und eineinhalb Quadratmeter betragen. Um gleichzeitig ausreichend Heizleistung zu erzielen, steigt die Kollektorfläche auf circa zweieinhalb Quadratmeter. Die Kombination mit Gas- oder Holzheizungen ist für viele Immobilienbesitzer die einzige Möglichkeit Solaranlagen zu nutzen, da die Kosten für das Heizsystem aufgrund der benötigten Fläche hoch sind.
Zur Funktionsweise: Installierte Solarkollektoren nehmen die Energie der Sonne auf. Diese wird über eine Wärmeträgerflüssigkeit an den Warmwasserspeicher weitergeleitet, von wo aus ein Wärmetauscher die Wärme auf Wasser überträgt. Das Warmwasser steht dann zur Nutzung bereit.
2. Gasheizung
In Deutschland sind zum Großteil Gasheizungen verbaut. Während Kritiker die Risiken betonen, überzeugen die Heizsysteme mit einem guten Normnutzungsgrad von mehr als 100 Prozent, der sich mit der Top-Technik der Gas-Brennwertsysteme realisieren lässt. Die Funktionsweise von Gas ist im Grunde simpel. Bei der Gas-Verbrennung entsteht direkte Wärme, welche in Gebäuden über Leitungen verteilt wird. Für maximale Effizienz gewinnen innovative Anlagen sogar aus den Abgasen des Systems Wärme. Ein zusätzlicher Wärmetauscher macht das möglich. Allgemein überzeugt Gas mit einer hohen Effizienz und guten Umweltwerten. Einer der markantesten Nachteile besteht in den hohen Betriebskosten. Der Gaspreis steigt kontinuierlich und belastet die Haushaltskasse massiv. Wer sich für Gas entscheidet, sollte die Konditionen unterschiedlicher Gasanbieter sorgfältig prüfen, um möglichst preiswert an den Rohstoff zu gelangen. Online auf www.gaspreisvergleich.org lässt sich ein kostenloser Gaspreisvergleich durchführen, um den günstigsten Gasversorger der jeweiligen Region zu ermitteln. Anhand verschiedener Parameter und der Angabe der Postleitzahl werden die aktuellen Tarife unabhängig zusammengestellt.
3. Wärmepumpe
Bei Wärmepumpen wird Erde, Wasser oder Luft gespeicherte Energie entzogen. Für die Warmwasserbereitung oder Heizung erhöhen Kompressoren die Temperatur. Folgende Systeme sind verfügbar:
- Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpe)
- Luft-Luft-Wärmepumpe
- Wasser-Wasser-Wärmepumpe
- Luft-Wasser-Wärmepumpe
Bei Luft-Luft-Wärmepumpen wird die in der Raumluft enthaltene Abwärme verwendet. Um dies als Heizsystem einzusetzen, ist eine Lüftungsanlage erforderlich. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe bedient sich der Außenluft. Während bei Sole-Wasser-Wärmepumpen in der Regel Kollektoren, die unter der Erdoberfläche installiert sind, die gespeicherte Sonnenenergie nutzen, ist bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen das Grundwasser die Wärmequelle. Die Gewinnung erfolgt über ein Brunnensystem. Wärmepumpen erhitzen die gewonnene Energie und geben sie mit einem Wärmetauscher an das gewählte Heizmedium ab, welches unter anderem eine Fußbodenheizung sein könnte. Wärmepumpen sind sehr effizient.
4. Ölheizungen
Der Anteil der Ölheizungen nimmt ab. Bei Neubauten kommen sie immer weniger zum Einsatz. Grund sind teilweise hohe Ölpreise und schlechte Umweltwerte. Sind Gas, Wärmepumpen und Co. aufgrund von fehlender Anschlüsse oder sonstigen Begebenheiten nicht möglich, bleibt die Ölheizung eine Alternative. Eine Ergänzung mit einer Solaranlage oder die Verwendung von Bioheizöl sind allerdings ratsam, um die Ökobilanz zu verbessern. Grundsätzlich ist die Technik von modernen Ölanlagen zuverlässig. Öl verbrennt heute weitaus sauberer und effizienter als früher. Die Energieausbeute ist hoch. In Hinblick auf den Werterhalt einer Immobilie ist es in vielen Fällen empfehlenswert nicht zur Ölheizung und stattdessen auf ein anderes System zurückzugreifen.
Abschließend wurden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizsysteme zusammengefasst. Die Tabelle sollte nicht als vollständig betrachtet werden, kann aber als hilfreiche Orientierung bei der Recherche dienen:
Heizsystem | Vorteile | Nachteile |
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Solar |
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Gas |
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Wärmepumpe |
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Öl |
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Weitere Informationen
Ergänzend zu diesen Erläuterungen hat das Onlinemagazin unter www.energie-tipp.de die Vor- und Nachteile der Pelletheizung thematisiert. Zudem haben wir in einem separaten Beitrag auf positive Aspekte der Pelletheizung aufmerksam gemacht. Sollte die Fernwärme bevorzugt werden, informieren regionale Versorger umfassend. Darüber hinaus stellt der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. auf www.fernwaerme-info.com zahlreiche Fakten und Erklärungen zum Thema bereit. Im hier integrierten Video sind die wichtigsten Daten verständlich dargelegt: