Tipp Die eigene Marke entwickeln

Wie gelingt das Personal Branding als Immobilienmakler?

veröffentlicht am: 09.07.2024

In Deutschland arbeiten mehr als 70.000 Immobilienmakler – zu diesem Ergebnis kam das Statistische Bundesamt bereits im Jahr 2017. Da Maklerunternehmen in den vergangenen Jahren weiterhin einen Boom erlebten, könnte sich die Anzahl inzwischen deutlich erhöht haben. Das bedeutet für all jene, die in diesem Sektor tätig sind, Mühe, sich von der Masse abzuheben und dadurch einen hohen Konkurrenzdruck. Ein gutes Personal Branding kann jedoch dabei helfen, sich als gefragter Experte auf dem Markt zu etablieren und Kunden eng an sich zu binden.

  

Warum ist das Personal Branding für Immobilienmakler so wichtig?

Einer 2024 veröffentlichten Umfrage zufolge, würden mehr als 75 Prozent der Deutschen am liebsten in einem Eigenheim wohnen. Besonders in Ballungsgebieten ist Wohnraum jedoch ein rares Gut, die Suche danach lang und beschwerlich und die Immobilien schlussendlich oft zu teuer. Kaufinteressenten, die sich Zeit und Mühe sparen wollen, engagieren daher einen professionellen Immobilienmakler, der nach einem zu ihnen passenden Haus sucht und beim Verkäufer ihre Interessen vertritt. Doch welche Faktoren spielen bei der Maklersuche neben den Kosten eine Rolle? Natürlich das Personal Branding, denn es:

  

  • 1. erleichtert eine zielgenaue Zielgruppenansprache
  • 2. erhöht die Sichtbarkeit auf dem Markt
  • 3. verstärkt bei potenziellen Kunden das Vertrauen in die eigene Marke
  • 4. verbessert die Chancen auf positive Mundpropaganda und Weiterempfehlungen

   

Wer als Immobilienmakler seine eigene Marke aufbaut, sticht zudem aus der für den Kunden gesichtslosen Masse der Makler heraus. Dadurch erhöht sich neben der eigenen Bekanntheit die Chance auf mehr Abschlüsse und den Aufbau eines loyalen Kundenstamms.

   

Der Aufbau der eigenen Marke

Das Personal Branding ist für Immobilienmakler entscheidend, um von Kunden bemerkt zu werden und sich dadurch fest im lokalen Immobilienmarkt zu etablieren. Das übergeordnete Ziel besteht darin, von der angesprochenen Zielgruppe als Experte und vertrauenswürdiger Ansprechpartner wahrgenommen zu werden. Dies setzt zunächst eine enge Zielgruppendefinition voraus, um sowohl die Kundenansprache als auch die Markenbotschaft darauf abzustimmen. Folgende Überlegungen sind dafür relevant:

  

  • 1. Wer soll sich durch das eigene Branding angesprochen fühlen? Junge Familien, die Häuser auf dem Land suchen oder Gutverdiener, die stilvoll im Loft wohnen wollen?
  • 2. Welche Ansprache passt zur anvisierten Zielgruppe? Ist eine lockere Art gefragt oder sollte die Markenbotschaft konservativer ausfallen?
  • 3. Über welche Kanäle ist eine effektive Zielgruppenansprache möglich? Sind Printmedien, die sozialen Medien oder beides für die Ansprache geeignet?

  

Eine besonders enge Zielgruppendefinition kann zwar den potenziellen Kundenstamm und damit die Chance auf Geschäftsabschlüsse einschränken. Dafür fällt es leichter, sich in einer kleineren Community als Experte einen Namen zu machen. Ein weiterer Vorteil: Wer sich auf eine kleine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse konzentriert, kann tendenziell schneller Vertrauen aufbauen.

  

  

Die eigenen Stärken definieren und kommunizieren

Neben der Zielgruppenanalyse erfordert der Aufbau eines Personal Brandings einen genauen Blick auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken. Wo liegen die Bereiche, in denen die eigenen Kenntnisse die der Konkurrenz übersteigen? Wer ein besonderes Händchen für Familien mit Kindern hat, kann sich komplett auf diese Zielgruppe konzentrieren. Hintergrundwissen zu Businessimmobilien mit Co-Working-Spaces macht sich bei Geschäftsabschlüssen mit kleinen Unternehmen und Startups bezahlt.

Jedoch reicht es nicht, die individuellen Stärken für sich allein zu benennen – sie müssen nach außen kommuniziert werden. Die wichtigsten Schritte dazu sind:

  

  • 1. der Aufbau einer eigenen Website, die zielgruppenorientiert über den Makler-USP informiert
  • 2. die Suchmaschinenoptimierung der Internetseite durch den gezielten Einsatz von SEO-Strategien
  • 3. die ausführliche Online-Vorstellung der eigenen Person, untermalt mit professionellen Fotos
  • 4. die Erstellung eines eigenen Slogans und eines Logos mit prägnanter Farbwahl
  • 5. der Aufbau einer Markengeschichte, in der individuelle Ziele und Werte professionell und gleichzeitig emotional kommuniziert werden
  • 6. das regelmäßige Bespielen mehrerer Social-Media-Kanäle, wobei die Beiträge die eigenen Stärken betonen
  • 7. die Veröffentlichung zielgruppenrelevanter Beiträge in Foren und Blogs
  • 8. der Aufbau eines professionellen Accounts in Fachportalen sowie Netzwerken für Geschäftskontakte

   

Eine aussagekräftige Online-Präsenz ist jedoch nur eine Säule des Personal Brandings. Ebenso relevant ist es, die eigene Markenbotschaft in den Printmedien zu verbreiten. Anzeigen in Tageszeitungen und Fachmagazinen können durch an potenzielle Kunden verteilte Flyer und Handzettel ergänzt werden. Auch professionell gestaltete Visitenkarten sind Teil der Selbstvermarktung.

  

Tipp: Besonders am Anfang der Maklerkarriere kann es schwerfallen, die eigenen Stärken punktgenau zu benennen. Sinnvoll ist es, eine neue Perspektive einzunehmen und daraus einen Blick aufs eigene Branding zu werfen. Bei Gesprächen mit bisherigen Kunden können Immobilienmakler herausfinden, welche Verkaufsargumente und Aspekte an der Zusammenarbeit die Kundschaft besonders angesprochen haben.

  


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