Im Westen viel Neues: Fürth im Fokus – über 1.000 neue Wohneinheiten in ganz Bayern
veröffentlicht am: 20.09.2017
Die Arbeit der ESW Unternehmensgruppe 2016/17
Die wirtschaftliche Lage des ESW – Evangelisches Siedlungswerk und seiner Töchter ist in den letzten 12 Monaten weiterhin konstant positiv. 2016 war für die Unternehmensgruppe ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von rund 9,6 Millionen Euro (Vorjahr: 5,7 Millionen Euro). Diese signifikante Steigerung ist maßgeblich auf Erträge aus Verkäufen von Streubesitz und die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen. Die Bilanzsumme der ESW-Unternehmensgruppe beläuft sich auf 272,2 Millionen Euro (Vorjahr: 233,2 Millionen Euro).
Vor dem Hintergrund der steigenden Preise für Wohnraum bei gleichzeitig stagnierenden Realeinkommen ist die Unternehmensstrategie des ESW deutlich geprägt vom kirchlichen Auftrag, bezahlbaren Wohnraum für möglichst breite Bevölkerungsschichten bereitzustellen. Dementsprechend liegt der Fokus insbesondere auf der Erweiterung des Wohnungsbestandes durch Neubau aber auch durch Ankauf. Doch was bedeutet „bezahlbarer Wohnraum“ für das ESW? Die Antwort gibt Geschäftsführer Hannes B. Erhardt: „Im Fachjargon würde man sagen, dass wir bei konventionellen Mietwohnungen immer versuchen, uns am unteren Rand der mittleren ortsüblichen Vergleichsmiete zu bewegen – immer ein wenig unter dem Durchschnitt also. Ausnahmen gibt es natürlich in beide Richtungen: bei unserem sozialen Wohnungsbau wie auch bei außergewöhnlichen Wohnungen mit besonderer Ausstattung oder in absoluter Toplage.“
Bezahlbarer Wohnraum für alle: über 1.000 neue Wohnungen für Bayern
Die Entwicklung der Wohnungsbestände des ESW
In den Medien immer wieder präsent ist die aktuelle Zinspolitik der EZB. Auch wenn diese umstritten ist, so trägt sie doch dazu bei, dass trotz steigender Bodenpreise die Realisierung von bezahlbarem Wohnraum möglich bleibt. So ist das ESW – Evangelisches Siedlungswerk in den nächsten Jahren in sämtlichen bayerischen Ballungszentren aktiv: rund 1.100 Mietwohnungen wird das Unternehmen in Bayern bis 2021 bauen, davon etwa 280 in Fürth, über 360 in Nürnberg, knapp 200 in Regensburg, je 90 in Erlangen-Büchenbach und München und weitere in Ingolstadt und Augsburg.
München: Aus Alt mach Neu – für lau
Ein Projekt, das das ESW planerisch schon länger beschäftigt, sich nun aber in der konkreten Umsetzung befindet, ist die Reschreiterstraße in München. Dort werden zum einen durch Anbau und Aufstockung rund 70 neue Mietwohnungen geschaffen, zum anderen werden 90 Bestandswohnungen grundlegend saniert. Insgesamt werden so aus 4.350 ganze 10.150 Quadratmeter Wohnfläche und damit mehr als doppelt so viel. Bei knapp der Hälfte der Neubauten handelt es sich um geförderte Wohnungen. Da die notwendigen Eingriffe in die Bestandswohnungen erheblich sind, erfüllte sich – vor allem aus Gründen der Sicherheit – die ursprüngliche Hoffnung des ESW, die Modernisierungsarbeiten in bewohntem Zustand durchführen zu können, nicht. Daher erfolgt abschnittsweise der Leerzug von jeweils einem Gebäude. Das Außergewöhnliche an dieser Baumaßnahme: Obwohl die Bewohner neue, große Balkone und eine kernsanierte Wohnung bekommen, erhöht sich die Miete für Zurückzieher durch den Umbau um keinen Cent. „Wir haben uns bei diesem Bauprojekt für ine absolut singuläre Maßnahme entschieden“, erklärt ESW-Geschäftsführer Robert Flock, „Das ESW wird die gesetzlich umlagefähigen Modernisierungskosten nicht an die Mieter weitergeben. Konkret bedeutet das: Die Mieter zahlen für ihre neuen Wohnungen keinen Cent mehr.“
ESW goes west: Mietwohnungen, Kitas, Sozialprojekte in der Kleeblattstadt
„Fürth im Fokus“ könnte das Motto des ESW in diesen Jahren auch heißen. Knapp 400 neue Mietwohnungen, drei Kitas, 45 Reihenhäuser, zwei Spielplätze, zahlreiche Modernisierungsund Stellplatzmaßnahmen und ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 88 Millionen Euro – und das alles binnen sieben Jahren (2013 – 2020).
Nach einigen unvorhersehbaren Hürden in der Bauausführung wird der SonnenTurm, der Höhe- und gleichzeitig vorläufige Schlusspunkt im Finkenpark, im März 2018 bezugsfertig. Insgesamt fließen in die Transformation dieses maroden Hochhauses aus den 1960er Jahren bis zum Abschluss des Projektes rund 19 Millionen Euro. Am Ende gibt es dort helle, lichtdurchflutete Wohnungen mit Balkonen über die gesamte Wohnungsbreite, eine Kindertagesstätte direkt im Haus mit Mehrzweckraum im Untergeschoss, ein Quartiersbüro und ein soziales Wohnprojekt der Lebenshilfe. Vor dem SonnenTurm befindet sich der Marktplatz als Ort zum Treffen und Verweilen, der übergeht in eine verkehrsberuhigte Zone. Die ersten Besichtigungen der Musterwohnungen beginnen nun im August.
Nachdem das Projekt SonnenTurm dann abgeschlossen ist, geht es in Fürth aber erst richtig los. Etwa ab Herbst 2018 beginnt das ESW – Evangelisches Siedlungswerk mit den ersten Baumaßnahmen in der Würzburger Straße. Rund 200 neue Mietwohnungen und eine Kindertagesstätte werden dort entstehen. Vorgesehen sind auch geförderte Mietwohnungen und ein Wohnkonzept für elternlose Jugendliche ist integriert. Aktuell wird ein Architektenwettbewerb für dieses Bauprojekt durchgeführt. Darüber hinaus wird es eine Neuauflage des Projektes Familiennest, bekannt aus Nürnberg, geben. Das Konzept dahinter: innerstädtischer, bezahlbarer Wohnraum für junge Familien mit kleinem Geldbeutel; und das nicht als gesichtslose Reihenhaussiedlung, sondern mit hohem Anspruch an Gestaltung, Qualität und Umweltschutz.
Jung wohnen, bezahlbar leben: von Mittelfranken bis nach Schwaben
Innerstädtischer kostengünstiger Wohnraum für junge Menschen ist ein Ziel, dass das ESW auch in Nürnberg verfolgt. In der Scheurlstraße unweit des Nürnberger Hauptbahnhofs entstehen gerade rund 50 kleine Apartments speziell für die Bedürfnisse junger Menschen, etwa in Ausbildung, die mit wenig Budget in der Stadt leben. Die Ein-Zimmer-Wohnungen sind teilmöbliert und verfügen über ein eigenes Bad und eine eigene Küche. Ein weiteres Projekt dieser Art mit ähnlichem Umfang ist auch in Augsburg geplant, dort dann auch mit gemischten Wohnformen wie Wohngemeinschaften und –gruppen, um die Kosten für den Einzelnen möglichst gering zu halten. Bis dahin dauert es aber noch ein wenig – Baubeginn ist für 2019 anvisiert.
Neue Ufer für den ESW Bauträger und ein Pflegeheim für Würzburg
Die Arbeit des ESW Bauträger 2017/ 2018
Nicht nur das ESW selbst, auch die Bauträgertochter ist in den nächsten Jahren in Fürth aktiv. Insgesamt 22 Doppelhaushälften und vier Reihenhäuser werden in Unterfarrnbach und Dambach bis Herbst 2019 gebaut. Wie beim Jahrespressegespräch 2016 angekündigt, wurden bis Sommer 2017 noch über 50 Häuser in Nürnberg, Fürth und Hersbruck übergeben. Neben dem Projekt Familiennest, das der ESW Bauträger für das ESW ausführt, kümmert sich das Unternehmen aktuell um ein Projekt mit sechs Reihenhäusern in Roßtal und ist in den Vorbereitungen für 16 Eigentumswohnungen und fünf Stadthäuser in Oberasbach. Ein Herzensprojekt aber des Bauträgers befindet sich in Würzburg. Dort entsteht voraussichtlich ab Mitte 2018 am Heuchelhof auf rund 6.500 Quadratmetern ein Pflegezentrum mit über 100 Pflegeapartments und Seniorenwohnungen.
Bild: Die Geschäftsführung des ESW - Evangelisches Siedlungswerk: Robert Flock (links) und Hannes B. Erhardt. / www.esw.de