Recht & Gesetz Brehm: „Wohnbauförderung muss wieder besser und längerfristig verlässlich werden“

Geldregen für Suche nach Wohnbauflächen in Nürnberg

veröffentlicht am: 20.12.2024

In nahezu allen städtischen Ballungsgebieten sind die Kommunen auf der Suche nach zusätzlichen Wohnbauflächen, um den Wohnraumbedarf zu decken. Dabei helfen sollen auch KI-gestützte Lösungen für ein digitales Baupotentialregisters. Die Stadt Nürnberg konnte sich jetzt bei der Ausschreibung eines entsprechendes Förderprogramms des Bundesbauministeriums und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung mehr als 230.000 Euro zur Weiterentwicklung ihres Baupotentialregister sichern, wie der Wahlkreisabgeordnete für Nürnberg-Nord, Sebastian Brehm, am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Brehm betonte: „Der Erfolg bei der Fördermittelausschreibung ist eine große Chance für Nürnberg, mehr Wohnbauflächen zu identifizieren und Bauwilligen so Zugang zu entsprechenden Flächen zu verschaffen. Damit ein solches Register zum Erfolg wird, müssen aber auch die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau deutlich verbessert werden und vor allem auch längerfristig verlässlich sein.

Immer höhere gesetzliche Anforderungen an den Wohnungsbau verbunden mit immer höheren Baupreisen sowie steigenden Bauzinsen haben in den vergangenen zwei Jahren zu einem regelrechten Einbruch beim Wohnungsbau geführt. Die sprunghafte und vielfach unzureichende Wohnungsbauförderung der jetzt gescheiterten Bundesregierung hat diese Entwicklung noch verschärft.“ 

Die Stadt will mit den Fördergelder das bestehende Baupotentialregister - zunächst für den Nürnberger Westen - inhaltlich und technisch weitentwickeln. Anschließend sollen die Ergebnisse auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Ziel ist ein Register, das ausschließlich auf Grundlage von Geodaten und der eingesetzten Software vollautomatisch Bauflächenpotenziale erkennt und Informationen zu den Potenzialen erstellt. Diese können dann bauwilligen Eigentümern, Investoren und Bürgerschaft medienbruchfrei und verständlich über eine KI-gestützte städtebauliche Beratung zur Verfügung gestellt werden.

Auf diese Weise sollen wie Baulücken, Flächen für eine Nachverdichtung oder größere Brachflächen systematisch erfasst werden, die Optionen für ein eine Ausweitung des Wohnraumangebots bieten. Bislang ist die Ermittlung solcher Flächen meist ein kleinteiliger und aufwändiger Prozess.

  


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