Ratgeber Feuchtigkeit ade

Elektrophysikalische Mauertrockenlegung

veröffentlicht am: 17.04.2023

Feuchte Wände sind ein ernsthaftes Problem für jedes Gebäude. Zum einen beeinträchtigt Feuchtigkeit die Struktur des Gebäudes, die Bausubstanz leidet nachhaltig.

Zum anderen ist sie der ideale Nährboden für Schimmelpilze, diese sind nicht nur unansehnlich, sondern können auch gesundheitliche Probleme verursachen.

Schimmel kann diverse Atemwegsprobleme und Allergien auslösen und birgt besonders für Kinder und geschwächte Menschen ein großes Risiko.

 

Feuchtigkeit im Wohnraum und Keller macht sich optisch sichtbar, Schimmelbildung oder Salzausblühungen an den Wänden sind alarmierende Zeichen. Salzausblühungen entstehen, wenn Wasser durch die Wand zieht und dabei gelöste Salze mit sich führt. Wenn das Wasser dann anschließend an der Oberfläche der Wand verdunstet, bleiben die Salze zurück und bilden die bekannten Ausblühungen.

 

Ursachensuche und -behebung

Eine rechtzeitige Reaktion und gezielte Sanierung sind hier gefragt. Zuerst ist es wichtig, die Ursache der Feuchtigkeit zu identifizieren und diese auf Dauer zu beheben. Mögliche Ursachen können Leckagen, unzureichende Isolierung, undichte Rohre, defekte Dachrinnen, undichte Fenster, mangelnde Belüftung oder ein fehlerhaftes Abdichtungssystem sein.

Sobald die Ursache behoben und das Ausmaß der Durchfeuchtung erfasst wurde, ist eine professionelle Feuchtigkeitssanierung erforderlich, um die betroffene Mauer zu entfeuchten. Für die Mauertrocknung bzw. -entfeuchtung hat sich die elektroosmotische Sanierung als Verfahren bewährt. Im Vergleich zu anderen Maßnahmen gilt die elektroosmotische Mauersanierung als schonender, da weniger massive bauliche Eingriffe nötig sind.

 

Elektroosmotische Sanierung

Die elektroosmotische Sanierung ist eine elektrophysikalische Methode, die Feuchtigkeit aus den Wänden entfernt und künftig vor Feuchtigkeit schützt. Diese Technik beruht auf der Anwendung von Elektrizität, um Wasser aus den Wänden zu entfernen und ein dauerhaft trockenes Mauerwerk zu gewährleisten. Die Methode nutzt das Prinzip der Elektroosmose, bei der das Wasser durch elektrostatische Kräfte bewegt wird. Dabei wird eine feine Elektrode in die feuchte Wand eingeführt und mit einer Stromquelle verbunden. Die sehr geringer Niedrigspannung ist für den Menschen völlig ungefährlich.

 

Das Naturgesetz besagt, dass Wasser im elektrischen Feld stets vom Plus-Pol zum Minus-Pol wandert. Beim Elektroosmose-Verfahren wird daher ein künstliches Feld angelegt, welches mit einem elektronischen Steuergerät geregelt wird. Das natürliche elektrische Feld wird somit umgepolt. Die entstehenden elektrischen Ströme sorgen dafür, dass das Wasser in der Wand zu den negativ geladenen Elektroden wandert und somit aus der Wand herausgetragen wird. Die natürliche Fließrichtung der Feuchtigkeitspartikel wird somit geändert. Diese Methode eignet sich besonders für feuchte Wände, bei denen aufgrund von kapillarer Feuchtigkeit das Wasser in den Poren der Wand aufsteigt.

 

Das erzeugte Elektrofeld dient künftig als Sperre – vertikal sowie horizontal - was ein dauerhaftes Aufsteigen von Feuchtigkeit verhindert. Die elektrophysikalische Mauertrockenlegung kann auch präventiv eingesetzt werden, um feuchte Wände langfristig vor Feuchtigkeit zu schützen.


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