Ratgeber Die Elektrik im Außenbereich

Mehr Spannung im Garten

veröffentlicht am: 11.04.2023

Bei der Hausplanung ist der Gartenbereich meist die letzte Baustelle, die angegangen wird. Bei der Gartengestaltung an sich müssen viele Aspekte berücksichtigt werden - Terrasse, Gehwege, Sonnenschutz und Bepflanzung werden meist in liebevoller Detailarbeit geplant und bemustert. Ein Punkt, der oftmals vergessen wird, ist die Elektrik im Außenbereich. Eine spätere Verlegung von Leitungen ist oftmals mit großem Kosten- und Mehraufwand verbunden, daher heißt es hier: Reichzeitig und gründlich planen!

Strom benötigt man im Garten und Außenbereich für eine Vielzahl an Geräten und Einbauten. Hier empfiehlt es sich, eine Checkliste zu führen, was gewünscht und benötigt wird: Strom für Außenbeleuchtung an sich, zusätzliche Beleuchtung von Zufahrts- und Fußwegen, Eingängen, Toren oder Stufen, Außensteckdosen am Haus, an der Terrasse und evtl. in der Grünfläche. Darüber hinaus sollte man Stromanschlüsse für Geräteschuppen, Gartenhaus oder Pavillon, Elektroanschlüsse für Pool, Whirlpool, Brunnen, Teich oder Bewässerungsanlage sowie Strom für elektrische Türöffner am Gartentor oder ein Sicherheitssystem nicht vergessen.

Sicherheit geht vor

Die Elektrik im Außenbereich bedarf einer fachgerechten Planung und Ausführung, notwendige Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden, schließlich müssen alle Geräte wie auch Material jeglichen Witterungsverhältnissen trotzen. So sollten die Erdkabel, für alle Anschlüsse, die mit 230 Volt betrieben werden, mindestens 80 Zentimeter tief in die Erde verlegt werden. Dies gilt auch für die Hauptaußenbeleuchtung. Andere Lichtquellen laufen oftmals mit 12 oder 24 Volt, hier sind die Sicherheitsbestimmungen um einiges niedriger. Oberirdisch verlegte Kabel bleiben aber immer eine Stolperfalle, auch die Temperatur- und Witterungsunterschiede sind an der Oberfläche nicht zu unterschätzen. Wenn möglich, empfiehlt sich daher immer die unterirdische Kabelvariante mittels eines Erdkabels. Durch die Verlegung im Leerrohr, können künftige Defekte schnell behoben werden. Ein zusätzliches Leerrohr schafft eine praktische Reserve für künftige Elektroeinbauten.

Kabel, Lampen und andere Elektrogeräte und -installationen müssen dabei stets eine entsprechende Schutzart aufweisen, Schutzart IP44 gilt als Minimum, noch besser für den Außenbereich ist jedoch Schutzart IP64, besonders bei ständigem Witterungseinfluss.

Licht im Fokus

Teichbeleuchtung, Springbrunnen und Co. zählen eher zu den zweitrangigen Einbauten im Außenbereich. Das passende Außenlicht aber kann nicht nur für eine romantische Atmosphäre sorgen und optische Highlights setzen, richtig positioniert erfüllt es einen wichtigen Sicherheitsaspekt. Recht beliebt sind daher Leuchten, die mithilfe eines Bewegungsmelders aktiviert werden und so Teile des Grundstücks gut ausleuchten. Das ist nicht nur praktisch, sondern wirkt auch einbruchshemmend. Des Weiteren sorgt eine gute Weg- oder Stufenbeleuchtung dafür, Stolperfallen zu vermeiden.

Auch wenn die Gartengestaltung oft hintangestellt wird, lohnt es sich, frühzeitig während der Planungsphase des Hauses diese miteinzubeziehen. So können nicht nur Aushub- und Verlegearbeiten zeitgleich angefragt und kalkuliert werden, auch die Arbeiten des Elektrofachbetriebs lassen sich zeitsparend miteinplanen.


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