Leben im Dachgeschoss – Tipps für eine sinnvolle Einrichtung

veröffentlicht am: 13.09.2017

Ein Dachgeschoss bringt Vor- und Nachteile mit sich. Während einige die Dachschrägen und die damit einhergehende Gemütlichkeit lieben, verzweifeln andere an dem eingeschränkten Stauraum und der begrenzten Stellfläche. Hinzu kommen die teilweise unerträglichen Temperaturen im Sommer, die den Alltag unter dem Dach unangenehm machen. Mit dem cleveren Einsatz von Farben, Möbeln und Zubehör avancieren Dachwohnungen dennoch in einladende und wohltemperierte Räumlichkeiten. Die folgenden Tipps können das Einrichten erleichtern.

Vorteilhafte Farben

Bei der Auswahl von Wandfarben spielt die Größe und Höhe des Dachgeschosses eine zentrale Rolle. Sind die Decken eher niedrig und die Räume klein, sollte von kräftigen Farben Abstand genommen werden. Diese würden ein Zusammenrücken der Raumgrenzen bewirken und die Fläche enger erscheinen lassen. Helle Farben wie Weiß, Creme oder ein zartes Gelb strecken optisch und weiten die Zimmer. Ein helles Blau ist für Räume mit viel Tageslicht vorteilhaft. Diese Farbe suggeriert Ruhe, Entspannung und Ausgeglichenheit. Ideal für Schlaf- und Badezimmer. Im Ess- und Wohnzimmer sowie der Küche sind zur Förderung der Kommunikation Orange- und Gelbtöne hervorragend geeignet. Sie wirken belebend und regen den Appetit an. Generell ist es im Dachgeschoss ratsam, die obere Partie der Wände Weiß oder Creme zu streichen, weil die hellen Farben die Decke optisch strecken und das gesamte Geschoss offener wirkt. Die gerade Wandfläche unterhalb der Schräge kann durch eine farbenfrohe Gestaltung aufgelockert werden.

Hitzeschutz für angenehme Temperaturverhältnisse

Beim Bau einer Immobilie sind Bauherren gut beraten, für ein bewohnbares Dachgeschoss an eine innovative Isolierung und moderne Fenster zu denken. Beides beugt Energieverlusten vor und gewährleistet gleichzeitig, dass die Räume im Hochsommer bewohnbar bleiben. In Bestandsgebäuden sieht es leider oft anders aus. Fehlendes oder mangelndes Isolationsmaterial treibt die Temperaturen schnell über die 40°C-Marke und beeinflusst den Alltag im Dachgeschoss überaus negativ. Gegenmaßnahmen lassen sich unter anderem mit Hitzeschutzmarkisen ergreifen. Spezielle Beschichtungen reflektieren die UV-Strahlung und verhindern Bildquelle: pixelio.de / Rainer Sturmden unerwünschten Treibhauseffekt. Im Idealfall werden wetterfeste Außenjalousien montiert, da sie am effektivsten vor dem Aufheizen schützen. Hierbei wird das Sonnenstrahlenspektrum bereits abgewehrt, bevor es auf die Fensterscheibe gelangen kann. Bei innenliegenden Markisen, Rollos oder ähnlichen Produkten dringen die Sonnenstrahlen durch die Fensterscheiben hindurch und in den Raum ein. Dort absorbieren sämtliche Oberflächen die Strahlen und geben sie als Wärme wieder ab. Da es sich um langwellige Strahlen handelt, verbleiben sie im Raum, sie können nicht wieder nach außen entweichen. So kommt es zur teilweise massiven Erwärmung.


Beim Kauf des Sonnenschutzes für Dachfenster muss in erster Linie darauf geachtet werden, dass er mit den verbauten Fenstern kompatibel ist. Für Markenfenster von VELUX sind passgenaue Hitzeschutz-Markisen im Onlineshop Itzala von Altaterra erhältlich. Dank semitransparentem Gewebe lassen die Markisen natürliches Licht hindurch, ohne dass der Sonnenschutz eingeschränkt wird. Ist stattdessen hundertprozentige Verdunkelung gewünscht, wären Verdunkelungsrollos mit hitzeabweisenden Aluminiumbeschichtungen die bessere Wahl. Für Fenster anderer Marken wie Fakro, Dakea oder Keylite gibt es in der Regel gleichermaßen passende Hitzeschutz-Ausrüstungen. Für weiterführende Informationen zu den individuellen Möglichkeiten sind die Fensterhersteller in der Regel die richtigen Ansprechpartner.

Grundsätzlich sollten bei der Anschaffung von Hitzeschutz-Equipment für Dachfenster folgende Punkte beachtet werden:

  • Montage
  • Kompatibilität
  • Bedienung
  • Funktionalität
  • Qualität
  • Hitzeschutz
  • Verdunkelung
  • Design

Ergänzende Anregungen für Dachfenster sind hier sowie im Beitrag über Velux-Produkte verfügbar.

Mobiliar sinnvoll wählen

Der Kniestock, also der Abstand zwischen Beginn der Dachschräge und Fußboden, spielt bei der Auswahl der Möbel eine entscheidende Rolle. Zur Erzielung eines harmonischen Gesamteindrucks und für eine visuelle Vergrößerung des Dachgeschosses, ist der Griff zu Mobiliar mit Kniestock-Höhe empfehlenswert. Sind Kommoden, Regale und Co. genauso hoch wie dieses Maß, schafft dies Einheitlichkeit, Ruhe und Geradlinigkeit. Zudem wird kein Platz verschwendet, weil die Möbel direkt an der Wand platziert werden können. Sind Schränke und ähnliches höher als der Kniestock entstehen zwangsläufig unschöne Lücken, die sich nur mit aufwändigen Einbauten in Stauraum verwandeln lassen. Bestandsmöbel können möglicherweise durch Entfernen der Füße auf die entsprechende Höhe gebracht werden.

Beim Arrangieren der Möbel für eine attraktive Einrichtung sind diese Tipps hilfreich:

  • Geschlossene Fronten: Sie gewährleisten einen aufgeräumten Eindruck.
  • Farben: Ist das Dachgeschoss eher dunkel, sind helle Möbel von Vorteil.
  • Würfel: Bleibt kein Platz für geschlossene Regale, Schränke und Kommoden, können Würfelsysteme eine praktische Alternative sein. Einzelne Würfel werden flexibel und individuell an die vorhandenen Flächen angepasst und zu einzigartigen Möbeln zusammengestellt.
  • Einbauten: Lassen Nischen, Ecken und ein niedriger Kniestock keine herkömmlichen Möbel zu, bieten Einbauten die einzige Möglichkeit für Stauraum. Viele Hersteller und Schreiner fertigen Mobiliar auf Maß und erlauben es im Dachgeschoss jeden Zentimeter auszunutzen. Maßangefertigte Möbel sind zwar oft teurer, doch die Investition lohnt sich aufgrund maximaler Flächennutzung und Ästhetik. Alternativ kann sich der Blick in die nächste Ikea-Filiale oder den Onlineshop des schwedischen Möbelhauses lohnen. Der Einrichter hat speziell für schwer nutzbare Flächen praktische Lösungen in petto.

Beleuchtung für jeden Bedarf

Bei dunklen Ecken und Nischen kann künstliches Licht die Wahrnehmung eines Raumes zum Positiven verändern. Optimal ist indirektes Licht, weil es Räume sehr gemütlich und einladend macht. Für Wohnräume wäre warmes Licht mit 2.700 bis 3.300 Kelvin prädestiniert. Arbeitsbereiche oder Küchen sollten stattdessen mit Tageslicht- oder Neutral ausgeleuchtet werden. Es fördert die Konzentration und erzeugt eine sachliche Stimmung. LEDs mit entsprechender Fassung sparen gegenüber anderen Leuchtmitteln eine Menge Energie und begeistern mit Langlebigkeit.


Quellenhinweise der Fotos: Bild 1 von Sehiru pixabay.com, Bild 2 von Rainer Sturm / pixelio.de