Erdwärme Gemeinschaft Bayern e. V. für den Ruf der Erdwärme

veröffentlicht am: 09.03.2015

Mitte Januar 2015 wählte der neugegründete Verein Erdwärme Gemeinschaft Bayern e. V. offiziell vier Beiräte. Die Gemeinschaft setzt sich für die flächendeckende Nutzung von Erdwärme ein und versteht sich als Sprachrohr für die Thematik im bayerischen Raum.

Derzeit macht der Anteil der Erdwärme noch einen geringen am gesamten Energiegewinn in Deutschland aus. Zum Beispiel stehen rund 300 000 Erdwärmeanlagen ca. 20 Millionen Bestandsanlagen entgegen. Der Verein macht sich die Verbreitung dieser umweltfreundlichen Technologie zur Aufgabe. Er ist der kompetente Ansprechpartner für alle Interessenten in Süddeutschland. Zur Koordinierung wurden Uwe Lauster, Dr. Verena Hermann, Florian Schneider und Thomas Gögl zu Beiräten des mittlerweile 25 Firmen starken Vereins gewählt. Der Verein wird durch Michael Leibrecht als Gründungsmitglied und seine Werbeagentur machen.de unterstützt.

Mit Erdwärme können Räumlichkeiten jeder Art temperiert werden. Die Beheizung und Kühlung von privaten Wohnhäusern, wie auch Firmengebäuden und kommunalen Einrichtungen erfolgt effizient durch Erdwärme.

Umweltfreundlich temperieren

Erdwärme ist eine kostengünstige Alternative zu fossilen Energiestoffen. In Bayern gibt es rund 70 000 Erdwärmeanlagen. Durch den Betrieb werden etwa 150 000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Deutschlandweit beziffern sich die Anlagen auf 318 000. Dies bedeutet eine Kohlendioxid-Ersparnis von 650 000 Tonnen.

Erdwärme gewinnen – geschlossen und offen

Um die Wärme der Erde nutzbar zu machen, kommen zwei Techniken zum Einsatz. Bei der sogenannten geschlossenen Gewinnung werden Rohrsysteme von etwa 1,5 – ca. 150 Metern unter der Erdoberfläche verlegt oder erbohrt. Die offene Gewinnung nutzt die Wärme direkt aus dem Grundwasser. Je nach Einsatz und Umfang werden zwei oder mehrere Brunnen (Entnahme / Schluck) mit einer Tiefe, abhängig vom Grundwasserstand gebohrt.

Bereits in einer Tiefe von etwa 20 Metern beträgt die Erdtemperatur bereits zehn Grad. Die Wärmegewinnung erfolgt über eine Pumpe, die ein Wärmeträgermedium ohne Kontakt zum Erdinneren in einem Kreislauf hinab und hinauf pumpt. Die Pumpen haben eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren. Somit sind die Anlagen wenig störanfällig und wartungsarm.

Die Technik

Die eingesetzte Technik entspricht der umgekehrten Anwendung von Kühlschränken. In den verlegten Leitungen der geschlossenen Systeme fließt ein Arbeitsmittel, das die Umwelttemperatur, hier der Erde, aufnimmt. Für das Arbeitsmittel werden heute vorwiegend unbrennbare synthetische Fluorkohlenwasserstoffe, Ammoniak und Kohlenwasserstoffe eingesetzt. Offene Systeme übertragen die Wärme des Trägermediums in das System der Pumpe.

In der Pumpe selbst ist ein Kältemittel eingespeist. Die Umweltenergie überträgt sich auf das Kältemittel, das dadurch verdampft. Der entstandene Dampf wird zu einem Kompressor weitergeleitet. Hier entsteht die Energie zum Temperieren der Gebäude. Beheizt werden die Gebäude durch ein Leitungssystem, das in der Regel mit Wasser gefüllt ist und die Wärme der Anlage gleichmäßig entweder auf Flächenheizungen oder Heizkörper verteilt. Lediglich zum Betrieb der Pumpanlage wird elektrischer Strom benötigt. Durch eine spezielle Wärmepumpe kann auch die Kühlung von Gebäuden realisiert werden.

Vorteile der Erdwärme

Erdwärme ist eine erneuerbare Energiequelle, die unabhängig von Tages- oder Jahreszeiten zur Verfügung steht. Betreiber werden zu Selbstversorgern und gewinnen Unabhängigkeit gegenüber Energieversorgern.

Die Erdwärme Gemeinschaft Bayern e. V. klärt auf der element-e im Energiepark Hirschaid vom 21. bis 22. März 2015 detailliert über Chancen und Risiken sowie die Potentiale der Erdwärme auf. Auch in zahlreichen Vorträgen sowie im Rahmen von Tagen der offenen Tür informiert der Verein.

www.erdwaermegemeinschaft.de


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