Aushängeschild für Forschungslandschaft und Hochschulmedizin
veröffentlicht am: 21.09.2016
Das Ereignis darf völlig zurecht als Meilenstein und zentraler Bestandteil für den Ausbau und die Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandortes Erlangen bezeichnet werden. Gemeinsam mit seinem Kabinettskollegen, Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle, legte Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann den Grundstein für das neue Funktionsgebäude des Chirurgischen Zentrums des Universitätsklinikums Erlangen.
Wie gigantisch sich das Gebäude bei seiner Fertigstellung 2021 präsentieren wird, das lässt bereits heute ein Blick in die Baugrube vermuten: bis zu 14 Meter tief, über 160 m lang und 40 m breit! Dafür müssen rund 80.000 Kubikmeter Erde und Fels bewegt und mit etwa 3.000 Lkw-Ladungen abtransportiert werden. „Der Neubau spielt für den wirtschaftlichen und funktionellen Betrieb eine herausragende Bedeutung, nachdem die operativen Kliniken und Abteilungen der Chirurgie bislang überwiegend in baulich, technisch und strukturell überholten Gebäuden der 1950er- und 60-er Jahre untergebracht sind. Deshalb folgt nun auf die Innere Medizin die Erneuerung der operativen Medizin“, betonte Herrmann in seiner Festrede.
Auf dem Gelände am Maximiliansplatz wird bis zum Bezug in fünf Jahren auf einer Nutzfläche von 15.000 Quadratmetern das eigentliche Herzstück der Chirurgie (Investitionssumme: 180 Millionen Euro) mit 20 Operationssälen, zwei Intensivstationen mit 42 Intensivpflegebetten, Radiologie, Polikliniken, Flächen für Forschung und Kehre und – als Erlanger Besonderheit – ein Schulungsbereich für Bildgebung in Kooperation mit Siemens Healthineers entstehen. Außerdem wird auf dem Gebäudedach ein Hubschrauberlandeplatz errichtet, von dem die Schwerverletzten aus mit dem Aufzug quasi direkt in den OP gebracht werden. Der Neubau wird direkt an die Rückseite des neuen Bettenhauses angebaut, so dass die Gebäude zu einem Gesamtkomplex verschmelzen.
Joachim Herrmann vergaß nicht, dem Bayerischen Wissenschaftsministerium für die Förderung seinen Dank auszusprechen. „Steuergelder werden hier ausgesprochen sinnvoll zur optimalen medizinischen Versorgung, das heißt zum unmittelbaren Nutzen der Bürger und Menschen aus der näheren Umgebung, eingesetzt. Dazu wird am Universitätsklinikum Erlangen Forschung von weltweiter Bedeutung betrieben. Es dürfen also ruhig noch mehr Aufträge in den nächsten Jahren aus dem zuständigen Ministerium kommen“, machte er deutlich. Als Chef der Obersten Baubehörde des Freistaates Bayern und damit gleichzeitig auch vor Ort verantwortlichen Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg würdigte Herrmann das „von den städtebaulichen Planungen her erzielte, gute Ergebnis. Es fügt sich ausgezeichnet in den Stadtteil und damit das Zentrum unserer Universitätsstadt. Wir haben damit eine langfristig überzeugende Lösung gefunden.“